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Sonntag, 2. Januar 2011, 21:47

Weide

Zitat

Weide

Botanik:
Die blühenden Weiden sind das Symbol des nahenden Frühlings, der wieder erwachenden Natur. Die Blüten - Kätzchen genannt - erscheinen vor den Blättern und sind zweihäusig, d.h. ein Strauch oder Baum trägt immer nur Blüten eines Geschlechtes, die größeren, eiförmigen männlichen Blüten, mit den schon von weitem erkennbaren gelben Staubbeuteln oder die walzenförmigen, schlanken, zumeist graugrünen weiblichen Blüten. Die Blätter unterscheiden sich von Weidenart zu Weidenart. Alle Weiden kommen sowohl als Strauch, als auch als Baum vor. Der Geruch der Rinde ist schwach würzig, der Geschmack bitter und herb.

Blütezeit: März, im Gebirge im April

Standort:
Die Weiden bevorzugen feuchte Standorte, die Uferränder von Teichen, an Bach- oder Flussläufen, aber auch an Waldrändern. Sie werden gerne als Abgrenzung von Weideflächen und Wiesen gepflanzt.

Heilkräftige Pflanzenteile:
Seit altersher gilt die Rinde als sehr heilkräftig. In der Volksheilkunde werden auch die Blätter und Kätzchen angewandt. Die Weidenrinde wird im Frühjahr von den Ästen durch abschaben geerntet. Die im Schatten getrockneten Rindenstücke werden zerkleinert und in dunklen Gläsern aufbewahrt.

Heil- und Wirkstoffe:
Als Hauptwirkstoffe finden wir in der Weidenrinde das Salizin und Gerbstoff. Daneben ist auch das Populin nachzuweisen, das dem Salizin verwandt ist und auch eine ähnliche Wirkung hat. das Salizin ist chemisch gesehen ein Phenolglykosid, das bereits in der Pflanze durch Enzym in Salizylalkohol und Zucker gespalten wird. Im Körper entsteht durch Oxidation die Salizylsäure, die als das eigentlichen Heilmittel anzusprechen ist. Die Salizylsäure wird heutzutage fast ausschließlich synthetisch hergestellt und verdrängte die einst so hoch geschätzte Weidenrinde.

Heilwirkung:
Bereits Hippokrates und Plinius haben die Weidenrinde als Fiebermittel angewandt. Hildegard von Bingen schätzte sie als eine Standardarznei und in den berühmten Kräuterbüchern der folgenden Jahrhunderte wird immer wieder die Weidenrinde gepriesen. Die Schulmedizin erkannte die Wirkung sehr früh und strich erst mit der Synthetisierung des Wirkstoffes die Weidenrinde aus den Arzneimittelbüchern.
Die Weidenrinde wirkt in erster Linie fiebersenkend und zusammenziehend. Auch eine schweiß- und harntreibende, ebenso wie leicht schmerzstillende Wirkung sind nachgewiesen. Sie wird daher mit gutem Erfolg angewendet bei fieberhaften Erkrankungen mit oder ohne Schmerzen, bei Blutungen, Bluthusten, Blutspucken sowie bei Lungen- und Nierenblutungen.
Die harntreibende Wirkung bewirkt eine erhöhte Harnsäureausscheidung, wodurch gichtisch-arthritische Erkrankungen günstig beeinflusst werden. Die gleichzeitige schweißtreibende Wirkung erhöht insgesamt die Ausscheidung von Giftstoffen. Weidenrindentee ist bei Rheuma, besonders bei Gelenkrheumatismus und allen gichtischen Erscheinungen sehr zu empfehlen. Die keimtötende und zugleich schmerzstillende Heilwirkung wird sich sehr günstig bei allen krampfartigen Zuständen des Magens und Darms auswirken. Diarrhöen, Darmkoliken, Magen- und Darmverschleimung werden ausgeheilt, die Giftstoffe im Darm durch bakterielle Zersetzungen ausgelöst, werden abgeleitet, im ganzen Körper tritt eine Verbesserung des Säfteverhältnisses ein.
Äußerlich dient der Weidenrindenabsud zur Behandlung von Wunden, Geschwüren und Ausschlägen, er ist ein gutes Gurgelmittel bei Zahnfleisch- und Mandelentzündungen. Bei Fußschweiss soll man regelmäßige Fußbäder mit Weidenrindenabsud machen. Warmfeuchte Umschläge bei entzündeten Nervenknoten, Trigeminusneuralgie und bei offenen, brandigen Geschwüren sind sehr zu empfehlen.
Zur Herstellung von Weidenrindentee lässt man 1 gehäuften Teelöffel fein zerkleinerter Rinde in 2 Tassen kaltem Wasser durch 2-3 Stunden ziehen und kocht anschließend einmal rasch auf. Man trinke untertags 2 Tassen, schluckweise, ohne Zucker.

Teemischungen:
Als Fiebertee mische man Weidenrinde mit Enzianwurzeln zu gleichen Teilen. 1 Teel. der Mischung für 1 Tasse Aufguss, 5 Minuten ziehen lassen und nach Bedarf 1-2 Tassen schluckweise trinken. Evtl. mit Honig süßen.
Bei offenen, brandigen Geschwüren bestreue man diese mit einer Mischung von pulverisierter Weidenrinde und Lindenkohle zu gleichen Teilen. Täglich abwaschen und neu bestreuen.

Anwendung in der Volksheilkunde:
Ein Extrakt aus Weidenkätzchen wurde früher mit Erfolg gegen sexuelle Übererregbarkeit, Schlaflosigkeit und Nervenschwäche angewendet.
Bei Ohrenschmerzen soll man den frischen Saft der Weidenblätter auf einen Wattebausch träufeln und diesen in das Ohr einführen. Die Asche von Weidenrinde auf schlecht heilenden Wunden gestreut, bewirkt ein Abheilen dieser.
Weidenrindenabkochungen dem Badewasser in größeren Mengen beigegeben wird als Heilbad bei Gicht und Rheuma empfohlen.

Anwendung in der Tiermedizin:
Weidenrindenabsud wird in der Tiermedizin vielfach zur Waschung und für Umschläge bei der Wundbehandlung angewendet. Weidenrindentee gibt man den Rindern und Pferden bei Koliken und inneren Blutungen ein.



Zitat

hier noch die warnung aussprechen:
wer Salizyl nicht verträgt, sollte vorsichtig mit Weide sein, es kann sich dann ebenfalls eine Allergische Reaktion einstellen.

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