Ja, Erinnerungen sind da viele und in Demut schaue ich mir oftmals Dinge noch einmal an.
Einige Male kam ich schon an Orte, mit denen mich Erinnerungen verbanden....ich wusste, hier war ich schon einmal, nur nicht in diesem Leben.
Das ging mir früher sehr oft so, aber mit zunehmendem Alter sind die Erinnerungen an Plätze weniger geworden.
Es ist für mich so, als könnte ich die Zeitfenster auf der Zeitspur nur bis zu einer bestimmten Punkt betrachten und mich erinnern.
Verblüffend war für mich vor einigen Jahren, als ich meine 2 Söhne damals 17 und 10 Jahre alt für 3 Stunden in Bad Tölz lies, dass sie mir bei der Abholung einstimmig erzählten, dass mein älterer Sohn hier schon einmal gelebt hatte.
Er kannte sich aus, wie in seiner Westentasche und der Jüngere von beiden berichtete, dass sein großer Bruder jeweils wusste, was um die Ecke für Gebäude stehen.
Sie waren in der Altstadt unterwegs und seit diesem Erlebnis ist mein Sohn davon überzeugt, dass er dort gelebt hatte.
Ich denke, wir haben solche Erinnerungen um zu erkennen, dass wir unendlich sind.
Bei Empfindungen an Plätzen, an denen schreckliche Dinge passiert sind, wird es mir richtig schlecht und schwindlig und ich verlasse diese Plätze dann voll Trauer in mir.
Ich konnte in Dauchau und Auschwitz den Tod und die Verzweiflung regelrecht riechen und hatte diesen Geruch noch lange nach dem Aufenthalt in der Nase.
Es war das blanke Entsetzen.
An anderen Orten, wie in den Bergen oder in Griechenland hatte ich stets angenehme Empfindungen, die auch mit Erinnerungen verbunden waren.
Denkt ihr, dass es unsere eigenen Erinnerungen sind, oder können wir die Ereignisse, die an Orten geschehen sind, auch wenn wir sie nicht kennen, mit unseren Sinnen wahrnehmen?