Sie sind nicht angemeldet.

Lieber Besucher, herzlich willkommen bei: Ddraig goch y Ynys Avalach - Lerninsel. Falls dies Ihr erster Besuch auf dieser Seite ist, lesen Sie sich bitte die Hilfe durch. Dort wird Ihnen die Bedienung dieser Seite näher erläutert. Darüber hinaus sollten Sie sich registrieren, um alle Funktionen dieser Seite nutzen zu können. Benutzen Sie das Registrierungsformular, um sich zu registrieren oder informieren Sie sich ausführlich über den Registrierungsvorgang. Falls Sie sich bereits zu einem früheren Zeitpunkt registriert haben, können Sie sich hier anmelden.

1

Freitag, 17. April 2015, 10:52

Was nützt Strafe?

Bestrafung, Strafe an sich ist ein gängiges Mittel
um vergangene Taten .....ja was eigentlich?
Zu sühnen?
Wem nützt das?

In der Erziehung wird sie benutzt um zukünfigtes gleiches Fehlverhalten
zu korrigieren.
Im Strafvollzug ist es unter anderem eine Maßnahme zur Abschreckung.

Ein Lerneffekt erkenne ich hieraus nicht.
Wie seht ihr das?
Signatur von »Lady Martina« "Life doesn't happen to you, it happens for you."

2

Freitag, 17. April 2015, 11:03

Kommt darauf an. Leider ist das Wort Konsequenz sehr "vernuttelt" worden, denn jeder Entscheidung folgt eine Konsequenz.

Die führt wiederum zum eigentlichen Ausgleich, das im positiven wie im negativen Sinn.

Durch die Zeit wurde in verschiedenen Kulturen, Religionen und sozialen Gefügen die Konsequenz durch Strafe ersetzt.
Das hat dazu geführt, dass beide Dinge heute meist gleichgesetzt sind.

Strafe bezieht sich aber nur auf duale Zusammenhänge und Bestimmungen (falsch/richtig), Ausgleich bleibt dabei völlig außer Acht,
bzw. wird sogar die Forderung nach Ausgleich bei Schaden als Strafe gesehen.

Lerneffekt möchte ich dabei nicht ausschließen, die Frage ist, WAS dabei gelernt wird.
Signatur von »Lady Uschi« Wenn du dein eigenes Leuchten sehen kannst, bist du auch in der Lage, das wahre Wesen der Dunkelheit zu erkennen.



Meine persönliche Amazon-Wunschliste: www.amazon.de/hz/wishlist/ls/39HGNC08BNVU8/?ref_=lol_ov_le

3

Freitag, 17. April 2015, 20:29

Strafe ist in der einfachsten Betrachtung nur eine Form von Konditionierung. Du tust was Du sollst - Belohnung. Du tust nicht was Du sollst - aua.

Damit ist Strafe einer der Mechanismen, die eine Gesellschaft zusammenhalten und Ordnung erhalten sollen.

Ich fange aber an, mich zu fragen, ob die Strafe diese Funktion tatsächlich erfüllt. Ist es die Strafe, wegen der sich die Menschen benehmen, oder was anderes?


Ich kann mir viele verschiedene Sachen vorstellen, die durch Strafe gelernt werden. Z.B. "Nächstes mal besser nicht erwischen lassen"

4

Sonntag, 19. April 2015, 05:39

Ausgleich gefällt mir da schon viel besser als Strafe.
Wie oft passiert es dass Menschen durch andere geschädigt werden und durch Geldstrafen lediglich der Staat abkassiert und der Geschädigte leer ausgeht, völlig absurd !

Ausgleich kann wirklich echten Ausgleich schaffen und zusätzlich auch die Abschreckungswirkung haben, also rundum der viel bessere Ansatz.
Signatur von »Ywenor« Wer den Weg der Liebe geht, der findet heim !

5

Sonntag, 19. April 2015, 16:11

Ich sehe das auch so, das Strafen keinen echten moralischen Wert haben.
Einen Ausgleich hingegen, der den angerichteten Schaden reguliert, das würde helfen.
Denn zum einen wird das strafen an sich, ja schon aus Steuermitteln bezahlt,
so kostet ein Aufenthalt im Gefängnis um die 3500 Euro pro Monat.

Was soll da noch das strafen? Wir, die Gesellschaft strafen uns selbst.

Und war es nicht in den alten Gesellschaften auch so, das eher ausgeglichen,
also der angerichtete Schaden wieder gut gemacht wurde?

Und sind wir, die wir diesem alten Pfad folgen nicht auch eher an Ausgleich interessiert als an der Strafe?

6

Montag, 20. April 2015, 14:26

Stimmt, Ausgleich hat einen Lerneffekt.
Aber wie bitte soll denn ein Ausgleich z.B. bei Vergewaltigung aussehen?
Signatur von »Lady Martina« "Life doesn't happen to you, it happens for you."

7

Mittwoch, 22. April 2015, 16:06

Wie sähe ein Ausgleich für Vergewaltigung aus? Ich denke das liegt auch an der/n Betroffene/n,
die würde ich mit in ein solches Urteil einbeziehen. Denn sie wäre ja dann als Geschädigte/r .

Wichtig ist ja, das der Schaden wieder ausgeglichen wird, und das geht halt nur wenn ein Geschädigter auch mit dem Ausgleich einverstanden ist.

8

Mittwoch, 22. April 2015, 21:37

Der Nicht-strafende Ansatz soll ja im Prinzip dafür sorgen, dass Menschen in der Gemeinschaft schon frühzeitig erkennen und fühlen wie Konsequenzen ihres Handelns aussehen. Der Vergewaltiger also quasi gar nicht erst zustande kommt.
Stelle ich mir eine Gesellschaft vor, in der Fehlverhalten durch Ausgleich "bewußt" gemacht wird und wieder eine Harmonie hergestellt, dann ist eine Person die vergewaltigt oder mordet ganz weit draußen. Das müsste dann bis zum Ausschluss aus der Gesellschaft reichen.

Diesen Ansatz kann man sicher nicht direkt verordnen, sondern der muss wachsen. Er funktioniert ja schon heute nicht in isolierter Form. Sehe ich ganz deutlich bei meinen Kleinen in der Grundschule. Ich bemühe mich Ausgleiche anzubieten und selbst auch nicht zu strafen. Das führt für sich aber nur dazu, dass ein Unterricht nicht durchführbar wird. Heißt, auch ich greife zu Strafen - wohl wissend dass der moralische Wert null ist, ich aber einen Auftrag meines Arbeitgebers zu erfüllen habe.
Signatur von »Lady.Birgit«
~Vor den Problemen wegzulaufen, zählt nicht als Bewegungsübung ~


Wann, wenn nicht jetzt?
Wer, wenn nicht ich?


>>meine Amazon-Wunschliste<<

Mein Blog: Birgits Kaffeetasse

Threema ID: 8E7F4UTS



9

Donnerstag, 23. April 2015, 16:50

In früheren Gesellschaften war der Ausschluß aus der Gemeinschaft die höchste Strafe, denn sie war gleichbedeutend mit den Hungertod.

Ebenso waren wohl Vergehen wie etwa eine Vergewaltigung eher selten, denn zum einen wurde das Ansehen der Frau respektiert.
Und zum anderen waren die Frauen damals durchaus wehrhaft.
Alles was zählte war die Gemeinschaft und kam dennoch etwas vor, dann kam es eben zu einem Ausgleich, der alle Parteien zufrieden stellte.

Heute haben wir eine andere Gesellschaft, jeder für sich und alle gegen alle. Wie da ein Ausgleich geschaffen werden kann, ist fraglich.
Und ob soetwas überhaupt akzeptiert wird, ist mehr als fraglich.

10

Sonntag, 26. April 2015, 16:10

Stimmt, an einen Ausschluß aus dem Stamm kann ich mich auch noch erinnern.
Der Täter wurde da mit sichtbarer Brandmarkierung (Gesicht) verbannt.
Jeder kannte in so einem Dorf jeden, wußte um dessen Stärken und Schwächen.
Jetzt war es früher ja so, daß er dann auch nicht von einem anderen Stamm aufgenommen wurde
und er verhungerte sehr wahrscheinlich.
Heute ist es garnicht mehr möglich. Die Menschen sind so viele und die Städte so mannigfaltig,
da kann der Täter überall landen.

Ist vielleicht auch deshalb ein Ausgleich heutzutage schwierig anzustellen?
Signatur von »Lady Martina« "Life doesn't happen to you, it happens for you."

Ähnliche Themen