In der heutigen Zeit existieren viele verschiedene Ansichten, was Druiden sind oder sein sollten. Die einen glauben, dass die Druiden ausgestorben sein müssen, denn das Volk, dem sie dienten, existiert nicht mehr. Erst wenn ein Glaube oder eine Religion an sich überlebt, können auch Ihre Priester noch existieren.
Diese Aussage bietet uns einen ersten Ansatz. Die Druiden waren Priester, in der Kultur, in der sie wirkten. Sie richteten Opfer aus, führten Rituale durch und sahen für ihre „Menschen“ in die Zukunft.
Sie sprachen Recht, waren heilkundig und konnten meist Latein und Griechisch lesen und schreiben. Sie waren reisende Ratgeber, Unberührbare, die niemandem Rechenschaft schuldeten noch aufgehalten werden durften. Sie sprachen vor den Königen und Führern der Stämme oder Städte und ihre Meinung war von größtem Gewicht für alle, die mit Ihnen in Kontakt kamen. Vom Militärdienstpflichten befreit waren sie ihre eigenen Herren.
Wir haben eine kleine Zahl von Beschreibungen in der Neuzeit. Caesar, Plinius d. Jüngere, Tacitus und wenige andere haben über die Wanderer in Weiß geschrieben. Der letzte sich auf die britischen Druiden beziehende Bericht stammt von Suetonius Paulinus, der im Jahre 60 n. Chr. die Insel Anglesey (Yves Mona) stürmte und alle Druiden und ihre Helfer massakrieren ließ.
Die Geschichten aus der Zeit der Tafelrunde, einem Magier namens Merlin und den dazu gehörenden Ereignissen lassen sich nicht eindeutig verifizieren, es gibt keine beweiskräftigen Dokumente und die Mär um die Söhne Fionns wird vier verschiedenen Wesen zuzuordnen. Leider keine davon eindeutig.
In Irland ist das Wirken der Druiden besser belegt, dort gab es einen klaren Übergang vom heidnischen / magisch kultigem Druidenwirken zum christlich geordneten, romgefälligen Heiligen. St. Patrick in Irland. Die besten Informationen lassen sich aus der frühchristlichen Zeit am Trinity College in Dublin finden. Dabei ist jedoch noch immer ungeklärt, ob es sich bei Patrick um ein oder zwei Personen handelte.
Das heute wahrgenommen Wesen des Neu-Druiden-Tums oder des „Druidismus“, ist angeblich 1717 in England als Wiedergeburt der Ancient Druid Order (ADO) oder des Ancient Order of Druids entstanden. Dann von England nach Europa und der ganzen Welt in einer verklärten und romantischen Form aus den Wurzeln der Freimaurer gewachsen und hat kaum bis keine alten Wurzeln in den Weisheitslehren der Druiden von einst.
Sind also diese Druiden heute zeitgemäß? Vielleicht
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Druiden waren Richter, Heiler, Priester, Wissenschaftler, Sterndeuter, Wahrsager, Sprach und Schriftgelehrte (Latein und Griechisch), Geschichtsforscher, Kräuter und Pflanzenkundler, Botaniker, Alchemisten, Magier, Seelenkundige, Wiedergeburtserkennende, Sprachrohre der Götter und noch einiges mehr.
Brauchen wir denn heute eine Weisheit die sich an der Natur, am Ausgleich und am Leben selbst orientiert? Wissen bedarf der Weisheit, um zu wirken. Die Weisheit bedarf jedoch nicht des Wissens.
Brauchen wir Menschen, Wesen, Wissende die in der Welt feststellen können, was entweder aus Bequemlichkeit ignoriert wird oder aus Gier beansprucht wird. Die sehen was auf die Menschen zukommen wird, wenn dieser derzeit allseitig akzeptierte Weg weiter gegangen wird. Brauchen wir Menschen, die erkennen, was Leben ausmachen kann?
Die Weisheit der Druiden heute wird sicher wohl von jedem Druiden anders definiert. Doch wohin zielen fast alle Druiden? Das Leben an sich ist heilig. Leben muss, wie es will entstehen und wachsen dürfen. Die Natur ist unser aller gemeinsamer Nenner. In der Neuzeit? Neudeutsch? Aus der Weisheit dieses vortragenden Druiden sind Patente auf Gene abzulehnen. Leben ist keine Ware. Zugangsbeschränkungen auf Wasser durch Konzerne sind abzulehnen. Sie dienen nicht dem Leben. Einschränkungen in der Nutzung von Saatgut sind abzulehnen. Denn sie fördern die Machtgewinnung von Unternehmen zu Lasten der Menschen.
Druiden heute lernen ihre Weisheiten fürs Leben und Übertragen alte Triaden in die Neuzeit. Für mich ist der Druide heute wie damals ein Mittler zwischen der Welt hier und der Welt der anderen Seite. Der Anderswelt. Weisheit des Lebens ist die Weisheit des achtsamen und achtenden Miteinanders, im Sinne der Natur. Nicht in Ihrer Unterwerfung.
Mit welchen Werkzeugen ein Druide sich diese Weisheit erschließt, ob aus dem Erinnern, dem Brunnen der Seele, der eigenen Wiedergeburtserfahrung, dem Hinwenden zur Natur, der Ermitage, dem folgen einer der lebendigen Wissenschaften, des erlernen des heutigen Rechtes in den Rechtswissenschaften und jede andere Möglichkeit die er findet, ist ohne Bedeutung.
Druide wird ein Wesen nicht durch die Erklärung allein Druide zu sein, sondern durch die Hingabe seines Lebens um ein Leben als Druide dafür zu erhalten. Der Druide ist ein Wesen nicht durch seinen Status, sondern durch die Einhaltung der Lebensprinzipien der Druis. Sei allem gewahr, werde von allem berührt, sei von allem entfernt. Nur wenn er die dieser Triade innewohnenden Widersprüche in sich vereint, kann er die Meisterschaften der Druiden mit Leben füllen. Der Meisterschaft über das Selbst, über die Welt, über das Unbenannte. (Unbekannte)
Am Ende ist der Druide immer einem verantwortlich. Seinem Gewissen. Dieses Gewissen im Einklang mit der Natur, mit dem Leben und mit der Wahrheit zu bringen führt den Druiden in die Weisheit die gestern wichtig, heute notwendig und morgen heilend ist.
So, und nun können wir darüber reden.