Sie sind nicht angemeldet.

Lieber Besucher, herzlich willkommen bei: Ddraig goch y Ynys Avalach - Lerninsel. Falls dies Ihr erster Besuch auf dieser Seite ist, lesen Sie sich bitte die Hilfe durch. Dort wird Ihnen die Bedienung dieser Seite näher erläutert. Darüber hinaus sollten Sie sich registrieren, um alle Funktionen dieser Seite nutzen zu können. Benutzen Sie das Registrierungsformular, um sich zu registrieren oder informieren Sie sich ausführlich über den Registrierungsvorgang. Falls Sie sich bereits zu einem früheren Zeitpunkt registriert haben, können Sie sich hier anmelden.

1

Sonntag, 15. Februar 2015, 13:02

Gläserner Mensch

Was genau ist das?
Warum sagen soviele: Ich hab nichts zu verbergen, mir macht das nichts aus.
Die dürfen ruhig wissen, was ich mache...bin ja ehrlich.

Vielleicht sollte ich das nächte mal sagen: OK. Dann zeigen Sie mir doch bitte mal ihren letzten Kontoauszug!

Haben die alle nicht 1984 gelesen? Oder nicht verstanden?

Information ist Wissen.
Wissen ist Macht.
Wissen ist Kontrolle.

Wird das soweit ins außen geschoben, daß garkeine echte
Berührung mit dem Thema stattfindet?

Ich würde gerne eine Sammlung an Argumenten (dafür und dagegen) haben,
die jeder sofort versteht und die einfach nachzuvollziehen sind.
Habt ihr da Ideen?
Signatur von »Lady Martina« "Life doesn't happen to you, it happens for you."

2

Mittwoch, 4. März 2015, 18:23

Der gläserne Mensch, jener der keine Geheimnisse haben kann. Weil schon im Vorfeld jemand da ist, der weiß was man denket, bevor man es denkt.

Es nützt nichts zu sagen, ich habe ja nichts zu verbergen, das düfte für so ziemlich jeden Menschen gelten.
Es geht nicht darum ob jemand ehrlich ist oder etwas zu verbergen hat.
Es geht darum das hier Rechte verletzt werden, wie das Postgeheimnis zum Beispiel. Dass das Recht auf freie Meinung verletzt wird,
Hier geht es um grundsätzliches, um verbriefte Rechte die verhindern sollen, das genau das passiert, was eigentlich nun passiert ist.
Wir lächeln und schimpfen immer noch über die Stasi, doch sind wir bereits weiter als Erichs Truppe es je hätten bringen können.
Heute ist das Abhören und Ausspionieren so einfach geworden, das wir es schon als Selbstverständnis ansehen.

Dennoch, es ist nicht rechtens und steht in keinem Verhältnis zum Grundgesetz.

Und noch eines, ein Staat, der eine derartige Angst vor seiner Bevölkerung hat, das er sie auspionieren muß, ein solcher Staat hat keine große Lebenserwartung mehr.

3

Mittwoch, 4. März 2015, 22:07

"Dass ich nichts zu verbergen habe, geht Euch nichts an"

Meine Lieblingsantwort
Signatur von »Lady.Birgit«
~Vor den Problemen wegzulaufen, zählt nicht als Bewegungsübung ~


Wann, wenn nicht jetzt?
Wer, wenn nicht ich?


>>meine Amazon-Wunschliste<<

Mein Blog: Birgits Kaffeetasse

Threema ID: 8E7F4UTS



4

Freitag, 6. März 2015, 10:29

Das Gesetz und Recht in Deutschland nicht mehr unbedingt
miteinander zu tun hat, halte ich für erwiesen.
Alleine was mit Harz4 gegen Grundrechte
und das Grundgesetz verstossen wird, ist alarmierend.

Auch bei den ganzen Informationen über Bürger
geht es sehr viel um Wirtschaft, bzw. deren Unterstützung und Förderung.
Es ist ja inzwischen so, das die Wirtschaft die Politik bestimmt.

Wie kann es zum Beispiel sein, daß Politiker, die unser Land regieren,
gleichzeitig bei großen Firmen in Ausschüssen sitzen und sich von denen
Bezahlen lassen.
Das ist ja schon ein Interessenzkonflikt an sich.

Und jeder normale Arbeitsnehmer, der sich noch etwas dazuverdienen muss,
weil ein Gehalt nicht reicht, muß um Erlaubnis fragen bei seinem Arbeitsgeber
ob er dies auch tun darf.
Signatur von »Lady Martina« "Life doesn't happen to you, it happens for you."

5

Mittwoch, 11. März 2015, 09:21

Eine grundlegende Argumentation habe ich auch nicht dafür gefunden, die immer zieht. Ein CDU wählender karriereorientierter Physiker hat mir mal gesagt, dass die Überwachung doch gut ist, wenn dadurch Anschläge verhindert werden. Und Behörden sind ja zur verantwortungsvollen Verwendung der Information verpflichted. Deswegen hatte er auch gar keine Probleme mit den Aktivitäten der NSA.

Er hatte nicht mal Probleme damit, dass eine verzweifelte Hartz4-Bezieherin von Polizisten erschossen wurde, nachdem sie mit Messer in der Hand gesagt hatte: "Dann schießen sie doch". Schließlich müssten die Polizisten sich und andere schützen.

Meine Argumenationsfähigkeit war ein wenig überstrapaziert.

6

Mittwoch, 11. März 2015, 10:55

Das ist so mit dem Schiessen.
Bei Polizisten löst sich versehentlich ein Schuß aus der Waffe.
Bei Tätern habe ich das noch nie gehört.
Die müssen andere Waffen haben.
Signatur von »Lady Martina« "Life doesn't happen to you, it happens for you."

7

Donnerstag, 25. Februar 2016, 20:52

“Nicht wer die Waffen zuerst ergreift ist Anstifter des Unheils, sondern wer dazu nötigt.”
Niccolò Machiavelli

Vom Gläsernen Menschen zum polizeilichen Schusswaffengebrauch. Also gut.

In dem Anspruch des Staates, alleinig durch staatliche Sicherheitskräfte das Gewaltmonopol auszuüben, liegt die Berechtigung der Polizisten, eine Schusswaffe auf Menschen zu richten, klar begrenzt und definiert auch außerhalb der Notwehr: Zur Erfüllung von hoheitlichen Aufgaben in Situationen, die der Gesetzgeber so hoch hält, dass er bewusst das letzte Mittel eines Polizeibeamten dabei legalisiert. Einem Täter wird diese Berechtigung grundlegend abgesprochen.

Also wird hier tatsächlich zwischen den waffenführenden Händen unterschieden. Diese sind entweder zu ihrem Handeln berechtigt oder eben nicht. Es bleiben jedoch stets Hände, also mit menschlichen Schwächen und Risiken eines Versagens.

Was ist, wenn ein Polizist sich außerhalb dieser Grenzen bewegt? Natürlich kann auch er dort zu einem Täter werden. Urteile bzw. Verfahrenseinstellungen wie jüngst in Traunstein geben allen Polizisten zu denken, es bleiben Restzweifel, die von der Staatsanwaltschaft mit Hinweis auf bewusstes Zurückhalten von Informationen auch offen in Kauf genommen werden.

Ich halte die Fragen im Rahmen eines Todesermittlungsverfahrens nicht vergleichbar mit dem "gläsernen Menschen": Der Gesetzgeber sieht in einer vorsätzlichen Tötung aus niederen Beweggründen das höchste Unrecht, zu dessen Aufklärung ein dringend Tatverdächtiger "gläsern" gemacht werden darf, also im klar definierten Einzelfall und niemals in der Vermassung. Und auch einem überführten Mörder bleibt das Recht auf Menschenwürde und eine entsprechende Behandlung.

Wenn jeder Mensch "gläsern" ist, haben wir die Horrorvision vom Fehlen jeglicher Privatsphäre. Was tun wir selbst dazu? Jeder Einkauf mit einer Plastikkarte kann samt Gekauftem verfolgt werden, also problemlos langfristige Bewegungs- und Neigungsbilder erstellt werden, ergänzt durch unser Kauf- und Surfverhalten im Internet.

Hier zu sagen, ich bin in der riesigen Datenmenge aller sicher, halte ich für eine Illusion. Kennt ihr den Spruch "das Netzt vergisst nichts"? Sind Speicherungen von riesigen Datenmengen sowie die Möglichkeit einer gezielten Suche darin wirklich noch Utopie?

8

Freitag, 26. Februar 2016, 16:24

Da gibt es ein Video, daß ich mal gefunden habe zu diesem Thema.

Der Hellseher
Signatur von »Lady Martina« "Life doesn't happen to you, it happens for you."

9

Freitag, 26. Februar 2016, 21:45

Danke für das Video!
Hat mich beeindruckt, obwohl ich immer wieder erstaunt bin, was wir alleine im Internet, ganz ohne irgendwelche polizeiliche Dateien, über Menschen herausfinden können.
Ja, sind wir denn über 1984 schon so weit hinaus?

10

Freitag, 26. Februar 2016, 22:30

Ja, sind wir.

Wenn 1984 der Flug zum Mond gewesen wäre,
hätten wir bereits die Andromeda-Galaxie passiert.

So weit sind wir darüber hinaus.
Signatur von »Sir Thomas Marc« Nichts zu wissen ist keine Schande, nicht zu fragen schon!
Wer interpretiert, was er von anderen hört, bewegt sich lichtschnell am Kern der Worte der Anderen vorbei.
Lest ruhig zwischen den Zeilen. Auch wenn dort nichts steht...

Wunschliste

11

Samstag, 27. Februar 2016, 12:07

Seminarangebot "Driudische Lehren gegenüber der Weiterentwicklung von 1984 heute"?
Grundgedanken:
- Wirk-licher Umgang mit Wahrheit und Gewissen angesichts des Gläsernen Menschen?
- Aufklärung über Möglichkeiten und Zusammenhänge der Kontrolle, die zum Gläsernen Menschen führt?
- Eigene Entscheidungsmöglichkeiten und mögliche Wege zum eigenen Ausgleich = persönliche Harmonie?

12

Sonntag, 28. Februar 2016, 13:13

Für mich stellt sich vor allem die Frage, wozu diese Sammelwut an Daten?
Wen könnte es interessieren, wann ich mit wem telefoniert habe?

Daß das Finanzamt mein Konto beobachten möchte, ist schon klar,
doch das tun sie schon seit je her, also wozu dann noch?

Wer hat etwas von meinem Bewegungsprofil? Ich fahre zur Arbeit, ich fahre nach Hause.

Alles nur aus Angst vor Terroristen? Bestimmt nicht, hier gab es schon lange keinen Anschlag
aus dieser Richtung. Und diese Islamisten, die haben eh keine Schnitte, denn deren Schritte
werden auch so schon überwacht. Also wozu das ganze?

Ich könnte mir sehr gut vorstellen, daß das ganze nur eine Prävention gegen einen Bürgerkrieg sein soll.
Das sich die Zeiten derart dramatisch ändern werden, das man auf alles vorbereitet sein will.

Zusammenfassend stelle ich fest, sobald eine Regierung derartige Maßnahmen zur Anwendung bringt,
hat das System auf der ganzen Linie versagt.


Was nun den Schußwaffengebrauch angeht, da geht es um die Verhältnismäßigkeit der Mittel.
Wenn ich also mit einem Messer bedroht werde, ich um meine Gesundheit fürchten muß,
dann nehme ich die Waffe zur Hand die mir zur Verfügung steht. Wenn das eben eine Pistole ist,
dann werde ich die auch benutzen. Ich muß versuchen das ich den Gegner kampfunfähig machen kann,
was aber nicht immer gelingt, vor allem nicht, wenn man in einem Handgemenge verwickelt ist.
Und natürlich können sich Schüsse auch unbeabsichtigt lösen, ich denke da grad an die UZI,
die war ein Musterexemplar an versehentlichem losgehen. Trotz doppelter Sicherung konnte eine fertiggeladene UZI
jederzeit losgehen.

13

Sonntag, 28. Februar 2016, 15:08

Bei dem Datensammeln geht es um unser tägliches Geld, Betonung des Äußeren:

Aus dem Bewegungsprofil folgen Rückschlüsse auf persönliche Neigungen, ebenso aus meinem Kaufverhalten, welches ich u. a. im Bereich Werbungskosten beim Finanzamt offenlege in Form von Art und Inhalt der Belege/Rechnungen, da braucht es noch gar kein Zugang zu meinen Plastik-Bezahl-Daten. Mit Letzteren mache ich mein Konsumverhalten endgültig gläsern, alleine die Tatsache in welcher Region und in welchem Laden ich eingekauft habe. Das sehen wir an den empfangenen Werbungen nach Interneteinkäufen oder Plastikkarteneinsatz, wir sollen gezielt zu weiterem Konsum entsprechend unseren gezeigten Neigungen animiert werden.

Bei dem Schusswaffengebrauch stimme ich Dir zu:

Die Legalitäts-Begründung, die von der Staatsanwaltschaft veröffentlicht wurde, endet an dem letzten Prüfschritt einer jeden juristischen Bewertung, eben der Verhältnismäßigkeit. Einen namentlich und wohnort-bekannter Täter eines fortgesetzten Verbrechens, der aus seinem Umfeld vor der Festnahme unter Zurücklassung von Auto, persönlichen Dingen u. s. w. flieht, fange ich wieder. Dafür gibt es den Polizeiapparat, und die nirgends festgeschriebene, aber trotzdem gelehrte Regel, auf einen Flüchtenden wird nicht geschossen, es sei denn eben die Verhältnisabwägung erfordert sogar das.

Also wo liegen die Gründe warum die Staatsanwaltschaft trotz zwingender Beurteilung der Verhältnismäßigkeit zu einer Einstellung kommt? War bekannt, dass eine Auslandsflucht des Täters bereits organisiert und kurz bevorsteht, und somit keine Rückkehr in seinen bisher ermittelten Lebensbereich zu erwarten ist? Wenn ein solcher oder ähnlicher Grund vorliegt, ist er immer diskutabel, und dort liegt wohl der Grund für das Schweigen der Staatsanwaltschaft zu diesem Punkt.

Ich wünsche keiner Kollegin oder Kollegen, einem Fliehenden hinterherzuschießen. Zu schnell gerate ich in eine Art Fieber Sieger sein zu wollen, als das noch professionelle Anwendung des Polizeirechts sowie die persönliche Moral und Gewissen die Handlung bestimmt. Wie es dem Kollegen selbst geht, darüber schreibt bzw. spekuliert ja auch kein Medienvertreter.

14

Dienstag, 16. August 2016, 00:13

Für mich stellt sich vor allem die Frage, wozu diese Sammelwut an Daten?
Wen könnte es interessieren, wann ich mit wem telefoniert habe?


Einen großen Teil macht bestimmt die Überwachung aus bei der Daten gesammelt werden "im Falle dass..."
Ein nicht zu unterschätzender Aspekt ist der Wert den die Daten im Verkauf haben.

Ein einfaches Twitterprofil mit etwa 250 Followern, ist bereits etwa 95 Dollar wert.

Informationen sind der Schlüssel zum erschließen neuer Märkte.

Informationen braucht es außerdem um das Schräubchen zur richtigen Zeit zu drehen, so dass z.B. eine Massenpanik ausgelöst oder verhindert wird. Oder sie sorgen dafür dass Bürger sich vor einer Frau mit Burka fürchten, sie ins lächerliche ziehen, oder die Menschen die sie tragen integrieren.
Die richtige Information zur richtigen Zeit ist Macht.

Sie zu sammeln allein reicht nicht. Es braucht auch das Wissen sie zu verwenden.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Lady Thianna« (16. August 2016, 00:16)


15

Dienstag, 16. August 2016, 20:55

Informationen braucht es außerdem um das Schräubchen zur richtigen Zeit zu drehen, so dass z.B. eine Massenpanik ausgelöst oder verhindert wird. Oder sie sorgen dafür dass Bürger sich vor einer Frau mit Burka fürchten, sie ins lächerliche ziehen, oder die Menschen die sie tragen integrieren.
Die richtige Information zur richtigen Zeit ist Macht.

Sie zu sammeln allein reicht nicht. Es braucht auch das Wissen sie zu verwenden.


So wie die angeblichen Schüsse auf dem Karlsplatz-Stachus in München nach dem Amoklauf im Olympia-Einkaufszentrum am 22.07.2015?
Zuerst die Infos über flüchtige schwerbewaffnete Täter und der Aufruf zum Meiden von großen öffentlichen Plätzen, dann reichen da schon mal zwei zugeschlagene Autotüren oder ähnliches für die am Stachus entstandene Panik.
Da wir ja hier beim "Gläsernen Mensch" sind: Wer spielte mit wem an diesem Abend in der Art, wie Thia beschreibt?

Ähnliche Themen