Sie sind nicht angemeldet.

1

Mittwoch, 6. März 2013, 13:07

Erste Hilfe bei Hunden

Erste Hilfe bei Hunden

ich habe nach Erste-Hilfe-Maßnahmen gesucht und ein paar der häufigsten Fälle zusammengetragen.
Bei manchen Empfehlungen frage ich mich jedoch ob das sinnvoll ist, bzw. ich habe schon etwas gehört was dazu im Gegensatz steht.

Braucht ein Hund beispielsweise steriles Verbandsmaterial?
Ein Hund hat soweit ich weiß eine ganz andere Immunabwehr als der Mensch, und kann dadurch auch mit offenen Wunden anders umgehen.

Welche Erfahrungen habt ihr?

Magendrehung

Betroffen sind meist größere und ältere Hunde, mit erschlafftem Gewebe, wenn sie sich einmal den Bauch zu sehr vollschlagen und sofort nach dem Füttern spazieren gehen und herumtollen.
Es ist fast immer eine Operation nötig, und meist kommt selbst die zu spät.

Symptome

-> Würgen, wenig bis ohne Auswurf (evtl. Schleim)
-> Anfangs Unruhe bis hin zur Apathie (Regungslosigkeit)
-> Kreislaufzusammenbruch (durch mangelnde Durchblutung, Gefäße werden
abgeklemmt)

Maßnahmen

Sofort zum Tierarzt gehen, eine Operation ist unumgänglich. Zuvor wird der Magen zwecks Punktion entlastet und der Kreislauf stabilisiert.
Ist dieser stabil, wird operiert. Der Magen wird entleert und in seine normale Position zurückverlegt. Danach wird er befestigt, meißtens an einer Rippe festgenäht.
Wenn die Bauchwunde verheilt ist, kann der Hund wieder ein normales Leben führen, auf Besonderheiten muss nicht geachtet werden.


Der Hitzschlag

Symptome

- atmet schwer
- sehr schwach
- ist eventuell bewusstlos
- Zahnfleisch evtl. stark gerötet
- Körpertemperatur extrem erhöht

Maßnahmen

- langsam die Körpertemparatur senken, durch Bespritzen mit Wasser oder Auflegen feuchter Tücher.

Vorsicht: Plötzliches starkes Abkühlen, wie eine eiskalte Dusche kann
die Situation noch verschlimmern

-> sobald Besserung auftritt und das Tier sich beruhigt hat, sofort zum Tierarzt befördern.
Selbst wenn es ihn anscheinend wieder gut geht, nicht so belassen.
Bei dem Transport weiterhin kühlen, jedoch auf Auskühlung des Körpers achten. (nicht zu lang kühlen)

Der Schock

Schock ist eine Art Kreislaufzusammenbruch

Ursachen

--> hoher Blutverlust
--> extreme psychische Belastung
--> sehr starke Schmerzen

Symptome

- Taumeln
- Zusammenbrechen
- Zittern
- kalte Pfoten und Schwanzspitze
- blasse Schleimhäute
- schnelle, flache Atmung
- rasender Herzschlag

Test: Daumen ca. eine 15 Sekunden lang gegen das helle
Zahnfleisch drücken, es entsteht eine weiße Verfärbung.
Rötet sich diese Verfärbung nicht innerhalb von Sekunden in ihre
Ursprungsfarbe, ist es mit Sicherheit ein Schock.

Maßnahmen

- Hund auf die Seite legen
- Kopf strecken Zunge aus dem Rachen ziehen
- Lagern Sie den hinteren Körperteil möglichst hoch.
- Halten Sie den Hund warm (Decke).
- Drücken Sie alle blutenden Wunden mit einer sauberen Binde oder einem Tuch ab.
- Tierarzt zu Hilfe rufen

Schnittverletzungen an den Pfoten

Bei starker Blutung:
- mit Mullbinde oder einem sauberen Tuch abdecken
- gleichmäßigen Druckverband um die Pfote wickeln
- Entsprechende Behandlung beim Tierarzt

Keine elastischen Binden benutzen, die Gliedmaßen auch nicht mit anderen Hilfsmitteln abbinden (das heißt Gürtel, Fäden oder Kordeln),
besonders nicht für längere Zeiträume (mehr als 15 Minuten).

Augenverletzungen

Bei Augenverletzungen muss sofort der Tierarzt aufgesucht werden.

- Durchsuchen der Augen des Tieres, ob darin Fremdkörper erkennbar sind, wie z. B. Staubkörner oder Pflanzenreste.
- NIEMALS selbstständig die Gegenstände aus dem Auge ziehen

Spitze Fremdkörper muss der Tierarzt entfernen.
- Verhindern, dass das Tier sich mit der Pfote am Auge kratzt oder sich
am Boden wälzt.


Permanentes Erbrechen

Gelegentliches Erbrechen, ist bei einem Hund nichts Besonderes. Sollte er dies allerdings permanent tun, und auch einen schwachen,
kränklichen Eindruck machen, kann es etwas Ernstes sein.

Wie oft?
Wie macht er das?
Wie schaut das Erbrochene aus? ( Beimengungen, Menge, Farbe)

Das Mitnehmen einer Probe des Erbrochenen in einem Gefäß ist sinnvoll, damit der Tierarzt eine
Gewebe- bzw. Materialuntersuchung durchführen kann.

Wichtig ist frisches Wasser zur Verfügung zu stellen, aber nichts zum
Fressen anbieten.


Schwellung des Unterleibs


Sollte der Unterleib des Tieres plötzlich und in kürzester Zeit deutlich anschwellen, ist dies ein Notfall, und sollte sofort zum Tierarzt gebracht
werden. Es kann ein Symptom einer Magendrehung oder eines Milzrisses sein. Beides muss sofort operiert werden.


Permanenter Durchfall

Maßnahmen

- Tier warm halten und erst einmal nichts zu essen geben.
- Trinkwasser mit etwas Traubenzucker aufgelöst an, um den
Glukosehaushalt auszugleichen, oder eine dünne Brühe anbieten.
- umgehend zum Tierarzt bringen, wenn der Hund einen schwachen, apathischen oder in sich gekehrten Eindruck macht.
- Sollte er sich trotz Durchfall den Anschein haben sich wohl zu fühlen,
trotzdem einen Tierarzttermin zum nächstmöglichen Zeitpunkt ausmachen.


Ersticken

Anzeichen


- Panisches kratzen mit der Pfote im Schnauzenbereich und Würgen

-> Maul vorsichtig soweit es möglich ist öffnen, um den Auslösenden
Gegenstand zu entfernen (Vorsicht: Auf die Finger achten, in Panik achten Tiere
nicht auf die Finger, auch wenn diese normal nicht beissen würden)
-> Am Gaumenbereich könnten Stöckchen oder Kauknochenreste sich quer gelegt
haben
In manch Fällen kann der Fremdkörper nur unter Vollnarkose entfernt
werden. Selbst wenn sie es selbst entfernen konnten, ist es ratsam den
Tierarzt nochmal nachschauen zu lassen, um evtl. Überreste oder
Verletzungen zu erkennen.


Insektenstiche

Insektenstiche erkennt man oft an der mit Schmerz verbundenen plötzlich
auftretenden Unruhe sowie den nachfolgenden Schwellungen und Verfärbungen
der Haut. Schwellungen sollten gut gekühlt werden.

Wird der Hund in den Hals gestochen, kann dies zu Atembeschwerden führen.
Legen Sie dem Hund Eisbeutel, umwickelt mit einem Handtuch, auf den
Kehlgang. Das Tier sollte sich dann möglichst wenig bewegen und im Kühlen
bleiben.
Wenn die Schwellungen länger als eine Stunde anhalten bzw. wenn sich der Stich im
Gesichts- oder Nackenbereich Ihres Hundes befindet sofort zum Tierarzt gehen-


Symptome

- extrem starke Schwellungen und Rötungen im Stichbereich
- akute Atemnot
- Schwächeanfälle bis hin zum Zusammenbruch

Bitte beachten:
Allergien können tödlich enden!

Wenn möglich dafür sorgen, dass die Zunge des Tieres nicht nach hinten rutscht und die Luftwege frei bleiben.


Druckverband richtig anlegen


Wenn sich ein Tier geschnitten hat und es stark blutet, sollte ein Druckverband angelegt werden.

Dazu wird benötigt:

- nach Möglichkeit sterile Kompressen
- 2 Mullbinden
- Nicht brennendes Desinfektionsmittel (z.B. Octanisept)

Durchführung:

--> die Wunde mit Desinfektionsmittel besprühen
--> sterilen Kompressen darauf legen
--> mit gutem Zug mit den Mullbinden umwickeln


Vorsicht:
Den Zug nicht zu stark ansetzen, damit noch weiterhin die Durchblutunggewährleistet wird.
Verwendet auf keinen Fall elastische Binden, diese sind bekannt dafür dass sie sich selbstständig weiter zuziehen und die Durchblutung stoppen.

Es kann innerhalb von bereits 15 Minuten Gewebe beschädigt werden.

- Bei starken Blutungen IMMER sofort den Arzt aufsuchen.
Wenn möglich: zuvor anrufen, damit sich das Ärzteteam auf eure Ankunft vorbereiten kann.

- Beim Transport immer wieder auf Anzeichen des Schocks oder Kreislaufbeschwerden achten (entsteht bei zu hohem Blutverlust)



Verhalten bei Krampfanfällen

Symptome

- unkontrollierten Bewegungen,
- Muskelzucken der Kopf- und Nackenpartien und Extremitäten
- oft begleitend von starkem Speichelfluss.
- Umkippen auf die Seite
- gelegentliches absetzen von Kot und Urin
- festes aufeinanderbeißen der Zähne

Maßnahmen

- Halsband abnehmen
- Sämtliche Gegenstände in der Umgebung entfernen, damit sich das Tier
nicht daran anschlägt (z.B. Möbel beiseiteschieben)
- Atemhilfestellung wird gewährleistet, indem der Kopf festgehalten und den Nacken gestreckt wird.
- Niemals den Finger in den Rachen des Tieres stecken
- Für dunkle und ruhige Umgebung des Tieres sorgen.
- Vermeiden von allen plötzlichen lauten Geräuschen wie Türklingeln oder zugeschlagene Türen.
Normalerweise gehen solche Anfälle schnell vorbei.

Symptome vor, während und nach dem Anfall schriftlich festhalten, und sobald wie möglich Tierarzt informieren.
Da diese Anfälle typisch für die Erkrankung der Epilepsie sind sollten die Blutwerte untersucht werden.

2

Mittwoch, 6. März 2013, 13:14

Auch bei Katzen...

Bei Magendrehung ist besonders auffällig: Aus dem Mund ein extremer Kotgeruch.
Bei Hunden kann sowas ja vorkommen, da sie solches eventuell verspeist haben.
Bei Katzen kommt das verspeisen wohl eher sehr selten vor. Also höchster Alarm bei einem solchen Geruch.

Bei Schockzuständen ebenfalls bemerkbar.
Dauerhaft Riiesen-Pupillen.

Zitat

- gleichmäßigen Druckverband um die Pfote wickeln

dabei zwischen den Pfoten auch Abstands-Verbandmaterial verwenden.
Signatur von »earth1« "Life doesn't happen to you, it happens for you."

3

Freitag, 8. März 2013, 10:48

Gerade gefunden und - wenn auch recht teuer - nach 30 Jahren Hundekragenerfahrung halte ich das für die tierfreundlichste Erfindung seit dem Hunde/Katzenkörbchen:
Der Mondkragen
Signatur von »Lady.Birgit«
~Vor den Problemen wegzulaufen, zählt nicht als Bewegungsübung ~


Wann, wenn nicht jetzt?
Wer, wenn nicht ich?


>>meine Amazon-Wunschliste<<

Mein Blog: Birgits Kaffeetasse

Threema ID: 8E7F4UTS



Ähnliche Themen