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Dienstag, 4. Januar 2011, 22:21

Cholera

Zitat von »"Lady Birgit"«

Allgemein
Bei der Cholera handelt es sich um eine schwere Durchfallerkrankung, die durch Bakterien ausgelöst wird. Die Keime werden vor allem durch Trinkwasser übertragen, das mit Fäkalien verunreinigt ist.
Cholera tritt vor allem in Gebieten mit hoher Bevölkerungsdichte auf, bei denen die Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung nicht ausreichend gut ist. Betroffen sind insbesondere Südamerika, Südostasien, Nord- und Zentralafrika

Auch heute sind Choleraepidemien keine Seltenheit, obwohl sie nicht mehr so katastrophale Ausmaße annehmen wie vor etwa 100 Jahren. Die letzte größere Choleraepidemie breitete sich in Peru im Jahr 1991 aus. Von den rund 400.000 erkrankten Menschen starben etwa 12.000.

Im Jahr 2004 wurden dem Robert Koch-Institut drei Choleraerkrankungsfälle in Deutschland gemeldet.

Übertragung
Die Choleraerreger werden über Trinkwasser und verunreinigte Lebensmittel, vor allem über Gemüse, Fisch und Meeresfrüchte übertragen. Vor allem unterernährte, vorerkrankte Menschen mit geschwächtem körperlichem Abwehrsystem die in Regionen mit mangelnder medizinischer Betreuung leben, sind von der Cholera betroffen.

Krankheitsverlauf
Die Cholera wird durch Bakterien (sog. Vibrio cholerae) verursacht. Diese Bakterien produzieren ein Gift, daß zu einem massiven Flüssigkeits- und Elektrolytverlust mittels starker wässriger, nicht blutiger Durchfälle (sog. Reiswasserstuhl) führt. Ungefähr ein Liter Flüssigkeit kann auf diese Weise pro Stunde verloren gehen und dadurch in kürzester Zeit zu einem lebensbedrohlichen Kreislaufversagen führen.
Nach einer Inkubationszeit von 2-3 Tagen verläuft Cholera meist in drei Stadien:

1. Stadium mit Brechdurchfall mit häufig dünnflüssigem Stuhl, oft mit Schleimflocken durchsetzt („Reiswasserstuhl“) und selten mit Schmerzen im Bauch.
2. Stadium des Flüssigkeitsmangels (Exsikkose). Dabei kommt es zu Untertemperatur und zu einem auffälligen Gesichtsausdruck mit spitzer Nase, eingefallenen Wangen und stehenden Hautfalten.
3. Stadium der allgemeinen Körperreaktion mit Fieber, Benommenheit, Verwirrtheit, Koma und Hautausschlag. Komplikationen wie zum Beispiel eine Lungenentzündung, eine Entzündung der Ohrspeicheldrüse und eine Sepsis können hinzukommen.

Menschen mit der Blutgruppe 0 sind besonders gefährdet, solche mit der Blutgruppe AB am wenigsten.

Behandlung
Ein rechtzeitiger, gezielter Flüssigkeits- und Elektrolytersatz ist für eine erfolgreiche Behandlung die wichtigste Maßnahme.
Die WHO empfiehlt eine oral zu verabreichende Salz- und Glukoselösung in Wasser, die aus folgenden Komponenten besteht:

* Glukose (Traubenzucker) 20 g/l
* Natriumbikarbonat 2,5 g/l
* Natriumchlorid (Kochsalz) 3,5 g/l
* Kaliumchlorid 1,5 g/l

Vorsorge
Es gibt eine Impfung gegen die Infektion durch den Cholera-Erreger. Sie ersetzt jedoch nicht die gebotenen Maßnahmen zur Nahrungs- und Trinkwasserhygiene. Empfohlen ist die Cholera-Impfung für Einsätze bei Katastrophen und Flüchtlingssituationen in endemischen Gebieten (WHO), speziell unter mangelhaften Hygienebedingungen bei aktuellen Ausbrüchen.

Der letzte größere Choleraausbruch in Deutschland war in Hamburg im Jahr 1892. Die Krankheit kann epidemisch auftreten und ist in Deutschland meldepflichtig.