Ddraig goch y Ynys Avalach - Lerninsel

Es war einmal tief unten





wohlig warm war es, seit ich gefallen war.


Einst als Knospe.. hing ich.. wurde ein Blatt
und aus mir quoll eine Kraft empor, wie ich sie seither nicht gekannt hatte..


Ich streckte mich, reckte mich und saugte in
mich diesen süßen, kräftigen Saft, den meine Mutter..


oder war es mein Vater? mir spendete.


So ersann ich mir die schönsten Träume...und
dachte: wie sehen meine Träume wohl aus? Und da war es, daß sie Sonne mich
weckte, mir etwas schenkte..


So war es eines Tages, daß ich von einem
Tautropfen geweckt wurde der mir sagte: „He...du;
aufwachen..


öffne
dich doch mal, es ist ein herrlicher Tag...!“ Und da
machte ich meine Augen auf...





Ja, die Sonne schien mir direkt in meine
Gesicht und da schwebte plötzlich
so eine Gestalt vor meiner Nase


und küßte mich. Es war etwas komisch
anzufühlen, denn mich hatte bisher ja noch niemand geküßt. Und ich fragte das
Ding da vor mir, was mich - vor sich hin summselnd - immer und immer wieder
küßte:


„Warum
Küßt du mich?“ Und es antwortete mir: „Weil du so hübsch bist und so wohlig
riechst. Immer wenn ich Dich küsse, schmeckst du so süß, daß ich gar nicht
anders kann, als dich zu küssen!“


Und so geschah es ganz oft, daß so ein
Summsisumm mich küßte. Es war etwas später im Jahr, da vergaß ich einen Traum
und es fiel eines meiner Blütenblätter ab. Immer öfter verlor ich einen Traum
und immer mehr Blütenblätter fielen aus meiner kleinen Krone.


Dafür begann eine Idee in mir zu wachsen. Was
kommt nach mir? Und ich überlegte sehr lange. Weil ich so lange überlegte,
vergaß ich die Zeit und wurde immer dicker. Naja und deswegen bin ich dann
gefallen. Es war an einem dieser Tage, wo mich der Wind ärgerte. Er schwang
mich hin und her, rüttelte an dem Ast, der mich trug, wiegte und zerrte an mir.
Und weil ich schon so schwer war, konnte ich mich nicht mehr halten...und so


fiel ich in endlose Tiefen.


Plums.


Da lag ich nun auf dem Boden zwischen langen dünnen Halmen. Plötzlich kitzelte es an mir. Ich
schaute mich um und da sah mich so ein merkwürdiges, langes Ding an. Nein... es
grinste mich an und sagte: „ Ach, siehst
du herrlich lecker aus!“ Und
ich fragte: „Wieso lecker?“ Das
Summsebrumm antwortete, ich sei hübsch. Und Duften würde ich auch. Da sagte
dieses lange Dings zu mir:
„Jaaaa...duften tust du herrlich lecker - zum anbeißen“. „ Wieso anbeißen?“
fragte ich das Dings. “Na hör mal“ antwortete
es „Weißt du denn nicht, was du bist?“


Ich sagte:“
Na klar: eine Blüte, so nannte mich das Summsebrumm“


„Quatsch“ sagte das Dings: „Du bist ein
Apfel!“


Da war ich sprachlos... ich... ein Apfel...


Und weil ich so lange überlegte, was ich nun
bin...eine Blüte oder ein Apfel, merkte ich nicht, wie das Dings, was so lang
war und keine Haare auf dem Kopf hatte, mich langsam und genüßlich
anknabberte...


Naja und was soll ich sagen...das Dings war
irgendwann dick und Rund und verschwand wieder unter der Erde, auf der ich ja
lag. Zum Abschied sagte das Dings noch: „Also,
danke noch mal, du bist sehr lecker und nahrhaft gewesen...ich gehe dann mal
runter in die Erde, weil bald kommt der Winter. Dann wird es hier oben ganz
schön ungemütlich“


Und wieder überlegte ich, was das wohl
bedeuten würde... Winter... ungemütlich... aber wie komme ich auch in das Loch
von dem Dings, wenn ich doch hier ein Apfel bin? Die Gedankenanstrengungen
machten mich ganz hart im Inneren. Irgendwann rollte ich als so kleines rundes
hartes Gedankchen dann in das Loch vom Dings, was so lang war und keine Haare
auf dem Kopf hatte. Und da ging es Abwärts!


Schräg runter, um die Kurve...holperdihupp
wieder ein Stück aufwärts, um dann wieder steil abwärts zu kugeln...immer
tiefer... immer wärmer.. und irgendwann war mir ganz schwindelig.. Plötzlich
war dann da eine Kurve, die so steil aufwärts ging, daß ich beschloß, einfach nicht
mehr weiter zu trudeln. Da lag ich nun. Tief im Dunkeln, warm, und ich stellte
mir vor...


was wohl aus mir werden würde...