Hier nun also der Bericht:
Es war vor allem kalt
aber immerhin trocken, kein Regen, kein Schnee
Mit Vier Personen sind wir heute morgen zur Baumschule gefahren - die wir uns an einem anderen Tag wirklich noch einmal genauer ansehen müssen, wunderschönes Gelände.
Über die Größe der Gruppe dort waren wir doch recht überrascht. Herr Ritthaler erzählte uns, dass meist so 30-40 Personen teilnehmen würden, ich schätze die Gruppe von heute mal auf 50 Leute.
Dementsprechend gab es zu Anfang, während der theoretischen Erklärungen, sehr viele einzelne Nachfragen zu den verschiedensten Themen, von der richtigen Schnittzeit, dem Umgang mit Wassertrieben, die Gesamtmenge des Rückschnittes, die Verwendung von Mitteln zum verpflastern von Schnittwunden, usw.
Die Erklärungen dazu waren sehr verständlich und fundiert. Besonders spannend fand ich die Schilderung, wie ein Baum auf Wunden reagiert und dass es eher schädlich ist ihm diese direkt so zu verarzten, dass er selbst keine Heilreaktion mehr ausbildet. Hätte ich so gar nicht gedacht.
Dennoch war es bei den herrschenden Temperaturen eine lange Zeit, in der wir bewegungslos den Erklärungen lauschten. Wir waren froh als es dann daran ging zu den richtigen Bäumen zu gehen.
Anschaulich und leicht verständlich wurde uns das Beschneiden von Bäumen verschiedenen Alters vorgeführt.
"Soviel wie nötig, so wenig wie möglich" - " Immer dem Baum und seiner Aufgabe entsprechend"
So konnten wir live sehen, wie ein Erziehungsschnitt und wie ein Verjüngungsschnitt aussehen, an welcher Stelle formend eingegriffen werden kann und wie man Auge und Gefühl dafür entwickelt den Baum in Balance zu halten.
Wir lernten zu Beginn die Entscheidung für die Höhe und die Anzahl der Leitäste zu treffen, Merkmale für die Überladung von Fruchtästen zu sehen und nach der Regel "was beim Durchklettern stört ist auch dem Baum zu eng" welche kleineren Äste entfernt werden können.
Ich habe den Eindruck das Prinzip verstanden zu haben und freue mich schon drauf dem ersten unserer wildwuchernden Apfelbäume im Garten auf die Rinde zu rücken.
Wie Herr Ritthaler meinte: "Der Baum zeigt ihnen dann beim Nachwachsen schon, ob sie es richtig gemacht haben"
Also kommt nun nach der Theorie und der Vorführung das praktische Üben.
Birgit