Lieber Ywenor,
genau da wurden die Hunde begraben. Nur hat das ganze auch sehr schnell die Qualität von Mobbing. Pinoccios Geschichte ist seine persönliche Reise durch den Tag und durch die Nacht. Es ist SEIN Weg der Stufen Fions, seine Initiationsreise. Er selbst überwindet, er selbst geht fehl, er selbt wird gefördert. Es ist kein Focus auf den Anderen, die etwas tun oder nicht tun, und seine Überwindung Mensch zu sein ist die Überwindung seiner eigenen Lernaufgaben.
In der Welt die uns umgibt, ist diese Linie nicht so scharf abzugrenzen. Pinoccio hat alle Fähigkeiten on board. (Omnia mecum porto) Die Grundausstattungen haben wir als Menschen ebenso. Und auch die Werkzeuge. Das Wort, den Körper, das Herz, die Magie und auch die Liebe. Das universelle Rettungspacket für jede Hürde.
Wann ist ignoranz denn wirkliche Ignoranz? Oder wann wird sie unterstellt, und als Killerbegriff ins rennen gebracht? Wann ist es Ignoranz, oder wann Wissen, das ein Weg, den man selbst schon ohne Erfolg ging, der Mißerfolg sozusagen im Weg implimentiert ist. Ist das weigern bereits getestetes und gescheitertes zu wiederholen Ignoranz?
Wann ist Egoismus wirklicher Egoismus, und wann ist er Selbschutz, Eigenerhalt des Lebens, oder Angriff auf andere? Gibt es den reinen und bedingungs-losen Altruismus denn überhaupt? Was macht den Egoismus schadend? Wann ist er fördernd?
Verlogenheit ist mir ein Greul, aber wann ist ein Mensch verlogen? Wann ist seine Neigung zur Unwahrheit Selbstschutz, wann ist sie Hilflosigkeit, wann entspringt die Verlogenheit dem Egoismus, wann der Angst und sind diese Aspekte gleich oder nicht?
Was ist denn Selbstgerechtigkeit und was macht sie blind? Bin ich selbstgerecht, weil ich einen Weg erkannt habe von dem ich mich nicht abbringen lasse? Bin ich es weil ich einem Weg folge, den zu gehen ich gelobt habe? Bin ich vielleicht selbstgerecht, weil ich meine Versprechen so gut ich kann halte, und wenn mich ein Mensch an mein Nichthalten erinnert, ich dann tue was ich kann, um meinem Wort gerecht zu sein? Macht uns die Übereinstimmung von Wort und Handeln selbstgerecht? Wer kann das überhaupt beurteilen. Oder ist Sich selbst gerecht zu sein die Grundlage aller Vereinbarungen, die bestand haben sollen, müssen und werden? Aller Versprechen, die gehalten sind?
Ist es konstruktiv, alles offen und frei Miteinander zu klären, und wie groß ist die Gruppe des Klärens? Hüte ich das Gewissen eines Anderen, das ich das Recht habe zu entscheiden, ob seine Einschätzung seines Wortes zutrifft oder nicht? ist das Rudel nicht im Menschlichen Sinne das Verderben jeder Idee? Ist nicht der Kompromiss immer wieder die Quelle von Schmerz, unzufriedenheit und Angst einer oder sogar beider Seiten des Kompromisses?
Ist praktische Vernunft der Schlüssel zum Leben? In Deutschland wird eine Debatte über das Existenzminimum geführt, und was ist dieses Minimum. Dabei gibt es vom Staat verordnet: Ein Existenzminimum in der Steuer, eines bei den Pfändungen, eines beim ALG II und eines bei den Wohlfahrtsverbänden. Je nach Laune und Haushaltskassse legt die Politik die Kriterien neu fest, die den Menschen Existenzangst, Versorgungsnot und Armut bringen. Denn mehr ist nicht Finanzierbar. Griechenland ist aber Finanzierbar. Ein Kanal in einem Fluss, der kaum Schiffart hat ist finanzierbar, weil die Wasserstraße eine Zukunft hat. Nur das der Strom dorthin auch nur an 110 Tagen im Jahr schiffbar ist, das ist der Bande entgangen. Praktische Vernuft ist genau so gefährlich wie blinder Aktionismus, Realisierung des Möglichen oder bilaterale Rüstungsabkommen. Der Islam ist in seiner Kreuzzugphase angekommen. Und wir sehen zu, wie die Welt sich entzündet. Es geht uns nichts an, bis die Waffen an und in unserer Heimat sprechen. Doch ist das die Schuld von irgendjemanden, oder ist das die konsrtuktive Reaktion des Islam auf seine eigene Entwicklung.
Zum Drachen mit dem Rudel. Gebe nur das Wort das Du hälst, und mute Dir nur zu was du auch vermagst, denn wenn das gegebene Wort gebrochen wird, müssen jene die zu Ihrem Wort stehen, um die vorhandenen Ziele zu erreichen, das Wort der Wortbrüchigen mit tragen. Und das ist immer wieder eine Pinocciogeschichte. Schaffe ich es, oder schaffe ich es nicht.
Herzlich
Thomas