Original Cornish Pasty
Pasties gibt´s in Cornwall und Devon an fast jedem Imbisstand (und Pasties sind im Gegensatz zu Döner wirklich traditionell), mal klassisch gefüllt mit Bratenfleisch und Rüben, mal mit Lamm und Minzsoße, süß – mit Äpfeln, Brombeeren und Rosinen – hab ich´s auch schon gefuttert. Ersetzt eine volle Mahlzeit und ist einfach nur umwerfend lecker. Meine erste habe ich 2002 nach viereinhalb Stunden Busfahrt in Plymouth gegessen und wußte: jetzt bin ich im Paradies *g*...
Und da selber machen definitiv billiger ist als allweil zum Pasty-Essen nach Penzance zu düsen, hier das (wirklich einzig und allein original really unbelievable and native cornish) Pasty-Rezept - mit der klassischen Füllvariante:
Wir brauchen:
- Für den Teig:
- 300g Weizenmehl
- 100g Butter (am besten tiefgefrorene Würfelchen)
- 120ml Wasser
- 1/2 TL Salz
- 1 TL Backpulver
später:
- 30ml Milch
- 1 Eigelb
Für die Füllung:
- 500g Rinder- oder Schweinebraten (entweder roh, oder bereits fertig geschmort)
- 1 Zwiebel
- 2 mittlere Kartoffeln (roh und geschält)
- 1/2 gelbe Rübe (Kohlrübe bzw. Steckrübe oder inner Lausitz: Wruke, Möhren gehen notfalls auch, sind aber nicht original)
- Salz, Pfeffer (in meiner Variante noch Kümmel)
Als erstes die in halbfingerdicke Scheiben geschnittene Rübe kurz in heißem Salzwasser aufkochen und abkühlen lassen.
Jetzt Mehl, Salz und Backpulver in einer Schüssel vermischen, die kalten Butterwürfel dazugeben und zu einer feinkrümeligen Masse vermengen. Nach und nach das Wasser zufügen, bis ein gut knetbarer Teig entsteht.
Teig 1cm dick ausrollen und mit einem flachen großen Teller als „Schablone“ tellergroße runde Platten aus dem Teig schneiden. Teig dabei nicht ziehen! Müßte so 4 bis 5 Teigplatten ergeben. Nebenbei schonmal Milch und Eigelb verrühren.
Fleisch (geht auch roh, original ist der Braten bereits gar), Kartoffeln und die abgekühlte halbe Rübe in feine Würfel schneiden (ca. 5mm), Zwiebel ebenfalls würfeln, alles vermengen und mit reichlich Pfeffer und Salz (und in Kattus Variante Kümmel) würzen (ruhig etwas mehr Salz, das Gemüse und der Teig „ziehen“).
Jetzt kommt das, was die Pasties erst zu Pasties macht:
Auf die Hälften der Teigplatten die Füllung häufen, den Rand der Teigplatten befeuchten und über der Füllung zu einem Halbkreis zusammenklappen, mit einer Gabel gut festdrücken und oben einige Male mit der Gabel einstechen, um den beim Backen entstehenden Dampf rauslassen zu können. Mit der Milch-Eigelb-Mischung einpinseln. Echte Pasties haben einen wie eine Kordel gerollten, dicken Rand (der beim Essen abgebrochen und wie Brot dazugegessen wird) – zu erklären, wie der entsteht, ist schriftlich schlicht unmöglich – alles eine Frage der Fingerfertigkeit... flachdrücken und dann über Daumen und Zeigefinger... ach... einfach probieren... *g*
Auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech legen, bei 230°C für 10min in den Backofen schieben, dann auf 180°C herunterschalten und in 30 bis 40min fertigbacken, bis die Pasties goldbraun sind.
Noch ein Pint Badgers Best oder Boddingtons Bitter dazu, Pasties warm essen – fertig ist der Urlaub. :lol:
Viel Spaß!