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1

Montag, 28. Februar 2011, 06:59

Einen Korb bekommen - Redewendung Woche 9

Hallo zusammen!

Für diese Woche habe ich das Aussage

Einen Korb bekommen

ausgewählt. Sagt ihr uns was sich dahinter verbirgt? Habt ihr auch schon einen Korb bekommen :) ? ..woher kann die Redewendung stammen?

auf bald
marcuri

2

Dienstag, 1. März 2011, 14:24

einen Korb bekommt derjenige, dessen Heiratsantrag abgelehnt wurde (gilt heute auch für andere Ablehnungen).

es geht auf die mittelalterliche Sitte zurück: das der der um eine Frau warb sich von ihr in einem Korb hochziehen ließ. Wenn die Auserwählte nein sagte, hatte sie vorher den Korbboden gelockert. So das der Mann beim Hochziehen durchviel.

Aus heutiger Sicht habe ich schon Körbe bekommen, aus Mittelalterlicher Sicht nein



Gruß Canolfan
Signatur von »Canolfan« das Göttliche der unsterbliche Mensch
der Mensch das sterbliche Göttliche

3

Mittwoch, 2. März 2011, 09:00

Auf der Seite "Redensarten-Index" habe ich noch 2 andere Erklärungen gefunden:

Zitat

Zur Herkunft gibt es unterschiedliche Deutungen (im Folgenden Hinweise von Nutzern):

1. Wenn früher ein Bursche seiner Angebeteten einen Heiratsantrag machte, schnitzte er eine Flachsgabel und ging damit zu ihrem Haus. Sah sie nun den Burschen kommen und wollte nicht seine Frau werden, stellte sie schnell einen Korb vor die Tür. Dadurch wusste der Bursche nun Bescheid, dass sie nichts von ihm wollte. Sie hat ihm einen Korb gegeben.

2. Früher war es üblich, dass die Frauen, wenn sie eine Tanzveranstaltung besuchten, statt der heutigen Handtasche einen Korb mit den üblichen Utensilien dabei hatten. Forderten nun zwei Tänzer ein und dieselbe Frau zum Tanz auf, so bekam derjenige, mit dem diese Frau nicht tanzen wollte, ihren Korb zur Aufbewahrung, da dieser beim Tanz störte. Derjenige, der abgewiesen wurde, "bekam also einen Korb"
Quelle: http://www.redensarten-index.de/suche.ph…palte[]=rart_ou

4

Donnerstag, 3. März 2011, 20:44

Die Bedeutung der Redensart ist ja klar, und ich glaube nicht, daß es jemanden gibt, der noch keinen bekommen hat.

Was die Erklärungen angeht, so habe ich mir darüber bisher echt wenig Gedanken darüber gemacht - ich denke, den, der den Korb bekommt, interssiert es wenig, ob man das Ding jetzt Korb oder Hammer nennt.

Die Erklärung mit dem Flaschenzug erscheint mir echt schräg - von so einem Brauch habe ich noch nie gehört, und auch wenn es reichlich absurde Bräuche gab, irgendwie erscheint mir das zu seltsam.


Am plaubsibelsten klingt für mich das mit dem Korb beim Tanzen - das ist direkt aus dem Leben.

5

Freitag, 4. März 2011, 09:03

Das mit dem Korb beim tanzen, hab ich auch schon mal woanders als Erklärung gehört...

Das mit dem Flaschenzug find ich aber sehr witzig....erklärt es doch sehr anschaulich, wie man bei der Brautwerbung "durchfallen" kann :D

6

Montag, 7. März 2011, 14:53

Bei der von Canolfan geschrieben Sitte, gibt es noch eine Abwandlung die das Ganze vielleicht ein wenig sinnvoller erscheinen lässt.

Der Brautwerber wird nachts in einem Korb zum Fenster hochgezogen.
Ist die Umworbene mit dem Anwärter nicht zufrieden so lässt sie ihn auf halben Wege fallen.

Später wandelte sich der Brauch und das Mädchen schickte ihrem abgewiesenen Bewerber blos noch einen Korb ohne Boden. (überliefert von den Gebrüdern Grimm)

Dann gibt es noch diese Version:

Der Korb wurde - z.B. vom Brautvater - vor die Tür der Umworbenen gestellt.
Das wurde so gehandhabt, damit sich der Brautwerber ohne Gesichtsverlust zurückziehen konnte.
Ohne in die Wohnbereiche der Brautfamlilie einzutreten. (Die Erwähnungen gehen auf Karl Immermann [Schriftsteller] zurück)

Schwierig zu sagen wo es wirklich herkommt.
Die meisten Beiträge dazu im Internet sind "Copy-Paste" (also kopieren und einfügen) - Inhalte von Wikipedia.
Wirklich recherchierte Beiträge gibt es selten.

Die Vereinsbibliothek hat ein Buch über Redewendungen und Redensarten.
Eventuell findet sich dort etwas. Wenn ich was Neues dazu finde schreib ich es hier rein.

7

Montag, 7. März 2011, 16:37

Zitat

Der Brautwerber wird nachts in einem Korb zum Fenster hochgezogen.
Ist die Umworbene mit dem Anwärter nicht zufrieden so lässt sie ihn auf halben Wege fallen.
Überliefert von Grimm oder nicht - erscheint euch das wirklich plausibel?

Überlegt euch, wie groß der Korb sein muss, und wie schwer ist, einen Menschen ohne Flaschenzug zun Fenster hochzuziehen. Und vor allem, wozu? Was bedeutet die Gäste, wieso dennAufwand, statt einem mündlichen (möglicherweise anderweitig rituell ausgearbeiteten) Antrag?

Und vor allem, welcher Familienpatriarch würde denn einfach so einen Typen zum Fenster reinhieven lassen? Das ganz ging dann also nur mit Planung und Anmeldung.

Wenn nicht, wo soll der Korb herkommen?

"Darf ich ihrer Tochter einen Antrag machen?"
"Ja, sicher, bist ein feiner Bursche."
"Dann baut schon mal den Flaschenzug und flechtet den Korb, ich kommen nächste Woche vorbei."

oO

Irgendwie will mir das nicht einleuchten...