Ein neues Gewächs hat seinen Platz in unserem Garten eingenommen.
Für mich Grund genug nachzuforschen was es mit dem Sanddorn auf sich hat.
Die Liste der Synonyme ist Lang – es finden sich Amritscherl, Audorn, Dünendorn, Fasanbeere, Haffdorn, Korallenbeere, Sandbeere, Rote Schlehen, Seedorn, Weidendorn oder auch Weisseldorn.
Ursprünglich aus Nepal stammend hat sich das Ölweidengewächs durch Eiszeitliche Verschiebungen über Ostasien und Russland bis nach Europa ausgebreitet.
Er wächst meist strauchförmig und erreicht dabei eine Höhe von bis zu 7 Metern. Das Wurzelsystem reicht tief in die Erde und ist sehr umfangreich. Die Blätter haben eine schmale Form und eine silbrige Farbe. Die Beeren werden möglichst erst nach dem 1. Frost geerntet.
Der gewonnen Saft gilt als besonderes Stärkungsmittel für den ganzen Körper.
Und so empfiehlt es sich ihn vorbeugend gegen Erkältungen und Infekte zu sich zu nehmen.
Seine besondere Heilkraft verdankt der Sanddorn seinem ungewöhnlich hohem Vitamin C-Gehalt – der sogar Zitrusfrüchte weit hinter sich zurück lässt.
Des weiteren finden sich: Vitamin B12, Vitamin E, Beta-Carotin, Öl, Gerbstoffe, Gerbsäure, Beta-Sitosterol und Flavone.
Während die Beere in Europa wegen seines sauren Geschmacks als giftig galt, wurde sie in Ostasien schon vor Jahrtausenden bei Margen-Darm-Erkrankungen, Wunden und Verbrennungen genutzt.
Auch erhellt der Sanddorn das Gemüt und unsere Wissenschaftler wehren sich anhaltend gegen die Sichten, dass der Saft vor Geschwüren und Tumoren schützt; die Pumpleistung des Herzens verbessert und die Gefäße stärkt.
Wenig bekannt ist, dass Blätter und Früchte zum rötlichbraunen Färben von Wolle Verwendung fand.
Sanddorn ist aufgrund schwieriger Erntebedingungen und einer langen Anlaufphase von etwa sechs bis acht Jahren bis zur ersten Ernte ein relativ teurer Rohstoff.
Er wird als orangefarbener dicker Fruchtsaft, Nektar und als Bestandteil von Mixgetränken und Cocktails angeboten. Auch Obstwein und Likör sind beliebte Endprodukte.
Der in Indien gewonnene Sanddorntee wird aus den Früchten des Sanddorns produziert. Wegen seiner leicht berauschenden Wirkung wird der Sanddorntee dort auch bei Festen getrunken.
Zum Rohessen sind die Beeren des Sanddorns zu sauer. Asiaten verzehren sie daher zusammen mit Milch und Käse. In Europa werden vor allem Saft, Gelee und Marmelade, Fruchtmus und Fruchtsoße, Fruchtschnitten und -bonbons hergestellt, die man z. B. zu Wildbret serviert. Getrocknetes Fruchtfleisch eignet sich zum Bestreuen von Grill- und Rostbraten. Mit Sanddornkonzentrat werden außerdem Süßwaren, Soßen, Würzmittel, Obst- und Gemüsekonserven aromatisiert.
Die Kerne werden gleichermaßen zur Gewinnung von hochwertigem Pflanzenöl für Hautpflegeprodukte und Nahrungsergänzungsmittel verwendet.
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