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Donnerstag, 16. Februar 2012, 15:43

Hartz IV gegen die Welt

Existentielle Grundsicherung .. ist das Schlagwort
Was das genau beinhaltet ist offensichtlich diskutierbar.
Unsere Bundesgerichte wurden schon ausführlich bemüht - was dort verhandelt wird, steht ganz also in Frage denn sonst gelangt es gar nicht erst dorthin.

Die Stimmung bezüglich der Hartz-Vierer reicht von "arbeitsscheuem Betrügerpack" bis zu "menschenunwürdige Behandlung", an der Nennung konkreter Zahlen für den Mindestsatz haben sich gerade erst die Grünen die Finger verbrannt, die es doch glatt im vergangenen Jahr wagten 420 € zu fordern.
Es gab Listen, die klar nachwiesen, dass es überhaupt kein Problem ist, von nur 50€ im Monat sein Essen zu kaufen und Genußmittel bräuchte jemand der nicht arbeiten wolle ja sowieso nicht. In der aktuellen Einzelauflistung steht neben dem Posten für Bildung der Betrag Null. Also muss jemand, der das Existenzminimum erhält sich auch nicht mehr bilden, bzw. kann sich ausreichend an kostenlosen Bildungsangeboten beteiligen.
Es gibt Stimmen von Menschen, die sagen sie würden ja schließlich arbeiten und hätten keine Lust mit ihren Steuergeldern auch noch die Arbeitslosen zu bezahlen.
Wobei ich persönlich denke, man könnte auch durchaus so formulieren, dass jeder Steuerzahler mit einem Arbeitsplatz diesen Arbeitsplatz einem Arbeitslosen wegnimmt.

In den politischen Diskussionen ist immer von der Bezahlbarkeit die Rede.
Das Existenzminimum richtet sich also nicht nach der Notwendigkeit für den Einzelnen, sondern nach der Bezahlbarkeit für Alle?
Wurde diese Diskussion eigentlich schon einmal bei einer Diätenerhöhung für Politiker geführt?

Der Bund Deutscher Steuerzahler und sein Schwarzbuch bieten Anreize zum Nachdenken. Dort findet sich eine Anzahl von Steuerlöchern, die die notwendige Summe zur wirklichen Existenzsicherung der arbeitssuchenden Bürger bei weitem überschreiten.
In einem Artikel zum 15.12.2011 steht auf der Seite des Bundes zu lesen:

Zitat

Der Bund der Steuerzahler kritisiert scharf die geplante weitere Überversorgung hoher politischer Beamter. Ein heute im Bundestag zur Abstimmung stehendes Gesetz von Union und FDP soll den politisch besetzten Staatssekretären oder Abteilungsleitern künftig eine um bis zu rund 600 Euro höhere Pension pro Monat garantieren.


Auf einer anderen Seite finden sich diese Hinweise:

Zitat

Wussten Sie, dass das Bundesforschungsministerium mit knapp 260.000 Euro die Entwicklung eines neuartigen Lippenpflegestifts auf Torfbasis fördert?

Zitat

Jeder Bundestagsabgeordnete kann dreimal pro Jahr insgesamt 150 politisch interessierte Bürger aus seinem Wahlkreis auf einen Berlin-Trip einladen. Bezahlt wird die Tour samt Anreise, Hotel-Unterbringung, Verpflegung und Stellung eines komfortablen Reisebusses in Berlin durch das Bundespresseamt, welches hierfür jährlich rund 23 Millionen Euro ausgibt.

Zitat

Die chinesische Zentralbank besitzt 2,4 Billionen Dollar Devisenreserven, das deutsche Forschungsministerium bezahlt 3,2 Millionen Euro für das Verkehrsentwicklungskonzept einer chinesischen Provinzhauptstadt!

Zitat

„MOVANO. Wir bewegen uns.“ ist nicht der Werbeslogan für ein bekanntes deutsches Nutzfahrzeug. Es ist der Name eines Projekts des Bundesbildungsministeriums, das die Steuerzahler über 1,1 Millionen Euro kostet und dessen Ziel die „Entwicklung einer umfassenden Strategie-, Handlungs- und Kooperationsfähigkeit aller relevanter Akteure in einem partizipativ gestalteten Innovationsprozess“ ist.


Einer Studie zufolge belaufen sich die realen, nichtabwendbaren Kosten einer einzelnen Person auf 409,11€ (dabei nicht enthalten, Bekleidung, Haushaltsgegenstände, Verbrauchsgüter, Miete)
Die Gesamtsumme der Realkosten beträgt 697,45 € (ohne Miete)
Aktueller Regelsatz Hartz IV: 364,00€

Direkter Link zur Studie (PDF) Was der Mensch braucht
Ich speichere die Datei sicherheitshalber noch auf meinem PC, für den Fall dass ACTA in Kraft tritt.. :huh:

Je genauer ich mir dieses Thema betrachte, desto mehr verschärft sich der Verdacht, dass hier etwas ganz und gar nicht stimmt.

In unserem Grundgesetz steht noch:
Artikel 1 (1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.
Artikel 2 (1) Jeder hat das Recht auf die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit, soweit er nicht die Rechte anderer verletzt und nicht gegen die verfassungsmäßige Ordnung oder das Sittengesetz verstößt.
Artikel 12
(1) Alle Deutschen haben das Recht, Beruf, Arbeitsplatz und Ausbildungsstätte frei zu wählen. Die Berufsausübung kann durch Gesetz oder auf Grund eines Gesetzes geregelt werden.

(2) Niemand darf zu einer bestimmten Arbeit gezwungen werden, außer im Rahmen einer herkömmlichen allgemeinen, für alle gleichen öffentlichen Dienstleistungspflicht.

(3) Zwangsarbeit ist nur bei einer gerichtlich angeordneten Freiheitsentziehung zulässig.


Nach meiner persönlichen Kenntnise der aktuellen Anwendung von ALGII (HartzIV) müssten oben von mir zitierte Auszüge aus dem Grundgesetz geändert werden.

Wie seht ihr das?


Birgit
Signatur von »Lady.Birgit«
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Freitag, 17. Februar 2012, 09:52

Würde, wenn man auf Hilfe angewiesen ist?

Allein die Antragsstellung bedingt den Verzicht auf das Bankgeheimnis.
Der Antragsteller ist verpflichtet alle Wertgüter anzugeben und gegebenenfalls zur Deckung seines Unterhaltes im Voraus zu veräußern.

Das Betrifft das Eigenheim der Alleinerziehenden Mutter genauso, wie das für Ebay bestimmte Sachbuch. Jede Nebeneinnahme muss Gemeldet werden; das Betrifft auch den Eventuellen Erlös vom Flohmarkt.

Würde, wenn man auf sein Arztgeheimnis verzichten muss?
Würde, beim Verzicht auf seinen Datenschutz?

Wo bleibt die Würde, wen Lottoannahmestellen überprüfen sollen, dass ihre Kunden nicht Harz4 beziehen?

Würde bei Eingliederungsmaßnahmen durch 1€-Jobs..?
Wem dient das Bettpfannenreinigen im Altenheim? Das Zimmereinigen dort? Das Füttern der Bewohner? Tatsächlich den Bewohnern oder nicht doch eher der Hausleitung beim erhöhen ihrer Gewinne?

Natürlich besteht die Möglichkeit ein solches Jobangebot abzulehnen – gegen 30% Abzüge vom Regelsatz…

Spannend auch: Art 12
(1) Alle Deutschen haben das Recht, Beruf, Arbeitsplatz und Ausbildungsstätte frei zu wählen.

Wie verträgt sich das eigentlich mit der Aufforderung den Wohnort zwecks Erhöhung der Anstellungschancen zu wechseln?


Etwas Stimmt nicht, ja.

Ist nur die Frage, ob an dem Abhängigkeitsverhältnis der ALGII-Bezieher überhaupt was geändert werden soll oder ob es für die gewählten Volksvertreter nicht nutzbringender ist, den „kleinen Mann“ auch klein zu halten.

3

Freitag, 17. Februar 2012, 10:56

Für mich ist die Umgehensweise mit einem Lebenswerk der Gravierenste.

20 Jahre kosequentes Arbeiten in einer Firma, Sozialplan, und ALG I
alles okay. Im Ideealfall kann ein Arbeiter / Arbeitnehmer bis zu 24 Monate
erhalten. Regulär bis zum 50 Lebensjahr sind es jedoch nur 12 Monate,

Und dann ALG II oder eben Harz vier. Eigenes Haus noch nicht abbezahlt, pech,
Alterversorgung mit privatem Sparen, Bausparen, lebens und Rentenversicherungen aufgebaut,
das ist Vermögen. Wird also angerechnet. Bisher 2000 Euro netto, dann noch 1200 Euro, und nun?
364 Euro. (Ledige) und die Miete, reglimentiert.

Alles aufgebaute, alles erreichte, alles erarbeitete und erwirtschafte verloren.

DAS ist Harz IV bzw. ALG II
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Wer interpretiert, was er von anderen hört, bewegt sich lichtschnell am Kern der Worte der Anderen vorbei.
Lest ruhig zwischen den Zeilen. Auch wenn dort nichts steht...

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4

Freitag, 16. März 2012, 00:29

Zitat

(1) Alle Deutschen haben das Recht, Beruf, Arbeitsplatz und Ausbildungsstätte frei zu wählen. Die Berufsausübung kann durch Gesetz oder auf Grund eines Gesetzes geregelt werden.
Diese Regelung durch das Gesetz ist das einzige daran, was ich nicht ganz verstehe und was in meinen Augen so interpretiert werden kann, daß es legitim ist, die Berufsausübung vorzuschreiben.

Aber abgesehen von diesem Satz stimme ich da zu. Mit dem Grundgesetz ist Hartz IV nicht vereinbar.

5

Freitag, 16. März 2012, 12:08

Es gibt im GG durchaus eine Aussage, wie ein Gesetz in Grundrechte eingreifen darf.
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6

Mittwoch, 22. Januar 2014, 20:21

Da es zum Thema passt, hier ein Link zur aktuellen Telefonliste der bundesweiten Jobcenter-Sachbearbeiter als pdf (um diese direkt zu erreichen und nicht von der Hotline abgefangen zu werden)

Telefonliste

Diese ursprünglich von Harald Thome erstellte und zur Verfügung gestellte Liste, wird derzeit von der Piratenpartei gehostet, da Herr Thome sich die Klagen gegen seine Person aus existentiellen Gründen nicht mehr leisten konnte. (seine Erklärung als pdf)

Ich empfehle Weiterverbreitung.
Wer zusätzliche Nummern kennt, kann diese sicherlich irgendwo bei den genannten Personen abgeben, damit sie zusätzlich aufgenommen werden.

Birgit
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Luna

Auf dem Weg des Erwachens - Birke

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7

Samstag, 8. Juli 2017, 07:14

Hmmm

Man muss die Medaille von beiden seiten betrachten.. Ich war auch mal kurzzeitig auf Hartz4 angewiesen, war aber innerhalb von 3 Monaten wieder raus. Keine Gaengeleien, einzig dieser moechtegern Bewerbungskurs der Pflicht war,fand ich ueberrfluessig. Ich habe in der Zeit einige Leute kennengelernt. Leute die vom Amt abgezockt wurden aber auch die Abzocker auf der anderen Seite.

Ja so manche Sanktion und so manche Zielvereinbahrung ist nicht ok. Aber ebenfalls nicht ok finde ich wenn arbeitsfaehige Menschen auf biegen und brechen auch anstaendige Jobs nicht annehmen wollen, weil es ihnen zuwenig Lohn ist,der Weg zu weit oder die Arbeitszeiten unangenehm. Es gibt allen ernstes Leute die Jahre Lang H4 beziehen die sagen, fuer Mindestlohn arbeite ich nicht und sich dann beschweren das sie zuwenig Geld vom Amt bekommen auch ohne Sanktion. Es gibt sogar welche denen 10EUR Lohn pro Stunde zu wenig sind. Oder es kommt die andere Schiene: Also 8 Stunden sind zu viel, oder also um 6:00auf arbeit sein ne das ist zu frueh. Am liebsten haette so mancher Arbeitszeit von 9:00-15:00 bei 2000 EUR Lohn. Drunter geht es ja mal gar nicht. Und leider leider leider sind diese Leute keine Ausnahme.... zumindest nicht unter den Leuten die ich kennen gelernt habe.

Am frechsten fand ich,als ich wieder gearbeitet habe, meinen Hauptjob aufgestockt und meinen Minijob aufgegeben habe. Dacht ich ich tu was gutes und poste den in einem entsprechenden Forum, immerhin kann man ja 100 oder150 EUR Anrechnungsfrei dazu verdienen. DA haette evtl jemand Taschengeld zu seinem H4. Werd ich da im Forum angekackt, was ich mir erlauben wuerde so einen Minijob reinzustellen Das ist doch nur Ausbeutung und da verdient man ja nix und ueberhaupt..Es ging um 3 Stunden die Woche und man haette exakt die anrechnungsfreien 100 EUR bekommen... Und in den Schulferien Frei und trotzdem voller Lohn!!
Bei sowas schuettel ich den Kopf und denk mir du hast h4 verdient.

Solche Leute sind es die leider als schlechtes Beispiel rausstechen und Natuerlich von den Befuerwortern des Systems als Beispiele angefuehrt werden. Wenn das nicht so viele waeren, die das System ausnutzen, waere auch die Oeffentliche Meinung zu H4 Empfaengern nicht so schlecht, dann wuerde wohl das Mitleid wegen des doch Menschenfeindlichen Systems ueberwiegen. Aber die Negativen Beispiele Verleiden das Mitleid. Mir zumindest.

8

Samstag, 8. Juli 2017, 10:59

Ich habe unser Sozialsystem immer als Auffangnetz gesehen, in dem die Menschen einer Gesellschaft landen, die mit den herrschenden Arbeits- und Sozialstrukturen nicht klar kommen. Da diese Strukturen sich entwickeln aus der Grundannahme, dass der Staat an sich handlungsfähig und stabil bleiben soll und damit nicht in der Lage ist jedem einzelnen Menschen in seinen Fähigkeiten und Defiziten gerecht zu werden, muss er gleichzeitig eine gewisse Fürsorgepflicht gegenüber den Abgehängten ausüben.
Soweit die Theorie.

Nach dieser Theorie ist es eben einfach so, dass sie Gesamtgesellschaft den durch die Abgehängten nicht entgehen kann. Wir sind ja keine Lemminge und der Kommunismus hat meines Erachtens bisher nirgendwo funktioniert. Dass natürlich "der Staat" so wenige Abgehängt wie möglich haben möchte, ist auch klar. Also dieses Prinzip des Förderns und der Wiedereingliederung ergibt Sinn.
Auch noch Theorie.

Nun kommst Du mit Deinen realen Beobachtungen. Ich persönlich habe dazu die Erfahrung gemacht, dass es immer die Lautesten sind die wahrgenommen werden, immer die, die herumtröten und sich aufführen. Ob einer, der in einem Forum schreibt, dass er für dieses Geld nicht arbeiten würde, das in der Realität ebenso umsetzt, wage ich sehr stark zu bezweifeln. Gerade Arbeitslosen-, HartzIV und Hilfeforen ziehen Selbstdarsteller magisch an. Da wird dann nicht mit dem Porsche angegeben, sondern mit der Selbstgerechtigkeit und Verweigerungshaltung.

Ich selbst denke, dass die Anzahl der echten Negativbeispiele verschwindend gering ist und nicht herangezogen werden darf, um alle Anderen mit über den gleichen Kamm zu scheren. Das wird sonst doch auch nicht getan? Oder behandeln wir Staatsdiener überall wie korrupte Betrüger, weil einige von ihnen es sind?

Letzten Endes denke ich aber auch, dass ein Verfahren wie ALGII nicht dazu geeignet ist 1. die aufzufangen, die nun mal alleine statistisch mit dem System nichts anfangen können und 2. die defizitären so zu fördern, dass sie wieder einen Einstieg finden.

Warum?
Weil die Förderung erst dort einsetzt, wo sie eigentlich schon zu spät kommt. Das ist so, als würde ich einen Ertrinkenden versuchen zu retten, nachdem ich versäumt habe den See einzuzäunen oder - noch besser - ihm schwimmen beizubringen.
Unser Bildungssystem ist ungeeignet um Menschen in eine stabile Zukunft zu entlassen. Das reicht über sämtliche Schulstufen hinweg und hat so viele Einzelaspekte, dass das schon ein eigenes Thema darstellt.

Unsere Arbeitswelt - besonders im "Niedriglohnsektor", in den wirklichen Dienstleistungsberufen von Pflege über Handwerk, Nahrungserzeugung und -produktion, weist so schlechte Bedingungen und Entlohnungen auf, dass schlicht viele Menschen ihre 45-50 Jahre Arbeitsleben dort nicht durchhalten, weil sie körperlich und/oder am Ende sind. Wer nur leider nicht "ganz kaputt" ist, sondern nur halb, hat meist das Pech in einer HartzIV -Endlosschleife zu landen.

Das Thema ist viel zu komplex, ich lasse das jetzt mal als einzelne Gedanken stehen..
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Luna

Auf dem Weg des Erwachens - Birke

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9

Samstag, 8. Juli 2017, 13:25

Das erinnert mich gerade an hamburg aktuell, oder erinnert hamburg an h4. Die idioten sind in aller munde, die friedlichen gehen unter. Bei h4 fallen die die ausnutzen auf die die es brauchen, sieht man nicht.

10

Samstag, 8. Juli 2017, 15:57

Was in meinen Augen nur zeigt, dass es ein strukturelles Problem ist. Also ein Thema der gesamten Gesellschaft und ihres Umganges/Respektes miteinander.
Ob es dabei um ALGII, Renten, Pflegedienste, unser Umgang mit Geburt und Sterben, Bankenaufsicht oder Auftreten der Exekutive gegenüber dem Bürger geht, ist gleichgültig.

Abgehängte Menschen sind verunsichert, haben Angst. Sie reagieren darauf. Entweder laut oder leise, aggressiv oder retardiert, oder oder oder. Und schon beginnt die Spirale endloser gegenseitiger Schuldzuweisungen und Verantwortungsdelegationen.
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11

Sonntag, 16. Juli 2017, 13:45

Mit Hartz4 habe ich so keine Erfahrungen (Glücklicherweise) machen können. Doch schon alleine da? was mir so erzählt wird, von jenen die das mal erlebt haben,
erscheint es mir als Mittel Menschen, die, aus welchen Gründen auch immer, Arbeitslos sind, drangsaliert werden und das nach allen Regeln der Kunst.
Selbst der Hartz, der ja dieses System verbrochen hat, schüttelt heute mit dem Kopf, weil sein System derart missbraucht wird.

Kohl, der unser Land, vor allem unser Wirtschaftssystem unterminiert hatte, schaffte damit die möglichkeit, das Firmen willkürlich ihre Mitarbeiter an die Luft setzen konnten.
Bekanntlich gibt es nach solch einer Rüden Politik einen Wechsel, das ändert zwar nichts an der Politik, aber es beruhigt. So auch in diesem Fall.
Schröder, von dem alle hofften das er diese Unheiligen Maßnahmen rückgängig machen würde, setzte noch eines drauf, mit seiner Agenda 2010 und vor allem Hartz4.

Nicht nur, das jeder seine Vermögenslage offenlegen muß, nein, er muß auch alles verbrauchen, um danach in den Genuss von staatlichen Almosen zu gelangen.
Alles was einen bestimmten Wert überschreitet, muß veräußert werden, der Erlös verbraucht und erst danach, darf man auf Hilfe hoffen.
Ich sagte Hoffen, denn es ist ja längst nicht gesagt, das man diese Hilfe auch erhält. Denn, je nach Laune vom Sachbearbeiter kann oder wird diese Hilfe eingeschränkt.
Fordern und Fördern heißt der Zauberspruch. Doch das fordern ist überdurchschnittlich höher als das fördern. So wird dem Delinquenten aufgetragen, sich jeden Monat bei X Firmen vorzustellen.
Er wird gezwungen an unsinnigen Seminaren teilzunehmen, anstatt ihm eine echte Perspektive zu bieten.

Ich bin der Meinung, daß dies Menschenunwürdig ist und eines Sozialstaates in keinster Weise würdig ist.

Und auch in dieser "Regierung" sind Dinge passiert die unseren Staat, unsere Auffassung von Recht spotten und vermutlich wird es wieder einen Wechsel geben, wobei wir nur die Schweine welchseln, denn der Trog bleibt.

Ich bin mit diesen Entscheidungen weder Glücklich noch Einverstanden, ein Land, das wie kein anderes, soviel wirtschaftlichen Erfolg aufzuweisen hat, könnte ganz anders handeln.

12

Freitag, 16. März 2018, 21:47

Ich stelle eine Behauptung in den Raum:

Die Art und Weise wie mit Menschen im Harz IV Bezug umgegangen wird, verstößt gegen das Grundgesetz § 1 Art. 1 "Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt."

Ist das so?

Gruß Feuerschatten

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Montag, 19. März 2018, 17:39

Signatur von »Sir Thomas Marc« Nichts zu wissen ist keine Schande, nicht zu fragen schon!
Wer interpretiert, was er von anderen hört, bewegt sich lichtschnell am Kern der Worte der Anderen vorbei.
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