Hier beginnt eine monatliche Reihe über die Aquarellmalerei und verschiedene Techniken
Was ist Aquarellmalerei?
"Aqua" bedeutet Wasser und die Aquarellmalerei bedeutet Malen mit Wasser. Die verwendeten Pigmente (Farbstoffe) werden mit Wasser zur gewünschten Deckkraft gemischt und vermalt.
Die Technik entspricht dem fließenden und schimmernden Wesen des Wassers und läßt Bilder entstehen, die weich und leicht sind. Die Farbe des Untergrundes, beispielsweise das weiße Papier wird immer durchscheinen, und so Bestandteil jeden Bildes sein.
Schon die alten Höhlenmalereien wurden aus Erdpigmenten und Wasser hergestellt, so ist das Malen mit wasserlöslichen Farben die älteste Maltechnik der Menschen.
Die heute Aquarelltechnik hat sich im Mittelalter bei der Kolorierung von Büchern und Drucken entwickelt, bei den alten Meistern wurde das Aquarell zur Vorzeichnung von Gemälden verwendet.
Großen Einfluß bei der Entwicklung der Aquarellmalerei als eigene Kunstform hatte William Turner. Seine von Licht geprägten Gemälde nutzten die Leichtigkeit des Aquarelles auf eine neue Weise. Damit gilt er auch als Vorreiter des Impressionismus und führte die Malerei weg von den schweren, massigen und nur langsam zu erstellenden Ölgemälden. In Fachbüchern wird er als "Schlüsselfigur für den Übergang der Malerei zur historischen Moderne" bezeichnet.
Ein Beispielbild:
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Die Aquarellmalerei ist, so leicht sie auch wirkt, eine recht anspruchsvolle Technik, da sie eine genaue Vorplanung braucht. Einmal gesetzte Farben lassen sich nicht - wie bei der Ölmalerei - hinterher übermalen, sie bleiben immer Bestandteil des Bildes. Weiße Bereiche, zum Beispiel für Reflexe, müssen im Vorfeld ebenfalls genau bestimmt werden.
Ein zügig gemaltes Aquarellbild, bei dem die Farben naß-in-naß aufgetragen werden, entwickelt eine Eigendynamik deren Farbverlauf kaum zu kontrollieren ist und so zu manchmal unerwünschten, manchmal positiv überraschenden Effekten führen kann. Darum ist diese Technik hervorragend geeignet um die eigene Kreativität zu fördern und Bildelemente zu nutzen, die nicht vorgeplant waren.
Zur genauen Technik der Naß-in-Naß Malerei gibt es einen Beitrag im nächsten Monat.
Birgit