Sie sind nicht angemeldet.

Lieber Besucher, herzlich willkommen bei: Ddraig goch y Ynys Avalach - Lerninsel. Falls dies Ihr erster Besuch auf dieser Seite ist, lesen Sie sich bitte die Hilfe durch. Dort wird Ihnen die Bedienung dieser Seite näher erläutert. Darüber hinaus sollten Sie sich registrieren, um alle Funktionen dieser Seite nutzen zu können. Benutzen Sie das Registrierungsformular, um sich zu registrieren oder informieren Sie sich ausführlich über den Registrierungsvorgang. Falls Sie sich bereits zu einem früheren Zeitpunkt registriert haben, können Sie sich hier anmelden.

1

Dienstag, 14. Januar 2014, 16:29

Jahreskreisfeste

Wir feiern die Jahreskreisfeste.
Das ist immer wieder ein Teil der Antwort auf die Frage: "Was macht Ihr denn da so Brauchtumsmäßig?"
(Und -nein- wir sind kein Mittelalterverein :D )

Als der Verein begann sich auf dem eigenen Gelände niederzulassen, geschah das unter anderem aus dem Grund, endlich einen festen Platz zum Feiern zu haben. Unabhängig zu sein davon, ob uns jemand freundlich ein Stück Wiese zur Verfügung stellt oder wir einen Zeltplatz mieten können. Ganz zu schweigen davon ob am jeweiligen Platz dann auch ein offenes Lagerfeuer brennen darf und wie wir das Feuerholz dort hinbringen.

Über die Jahre hat unser Grundstück in Biedershausen schon einige Feste und Feuer gesehen und wir haben uns Jahr um Jahr mit diesen Festen auseinander gesetzt.
Viele von uns kommen aus traditionellen Familien, die Ostern, Weihnachten und Pfingsten begehen. Bei den Wenigsten mit einem anderen Sinn als dem, dass das eben Feiertage sind. Ihr religiöser Hintergrund ist sicherlich auch bei manchen beachtet worden (und wird es immer noch) doch ist unser Verein in seiner Auseinandersetzung mit dem Brauchtum in keiner Weise religiös, sondern schlicht pragmatisch.

So ist die Betrachtung der ursprünglichen Jahreskreisfeste inzwischen zyklischer Bestandteil dessen, was wir als Natur um uns herum erleben, mit einem vertieften Verstehen dafür aus welchen Selbstverständlichkeiten des Lebens und Über-Lebens unsere Altvorderen Feste zu bestimmten Zeiten und nach bestimmten natürlichen Rhytmen gefeiert haben.
In diesen "Brauchtumsritualen" steckt ein Strauß an unterschiedlichen Hintergründen, von der Bestimmung der Jahreszeiten für Ernte oder Saat, die Stärkung der Gemeinschaft, die Positionierung der einzelnen Menschen innerhalb einer Gemeinschaft, die Wertigkeit des eigenen Tuns.
Diese wirklichen Überlieferungen, die durch "Nachahmen" oder Nachforschen heute für jeden Menschen erlebbar sind, sind mir persönlich das Wertvollste an unseren Jahreskreisfesten.

Rituale waren und sind fester Bestandteil des menschlichen Lebens. Jeder Mensch schafft sich eigene kleine Rituale, sei es der Kaffee direkt nach dem Aufstehen, oder eine bestimmte Art sich die Zähne zu putzen oder das Entzünden einer Kerze zum Essen. Diese Rituale helfen dem Menschen bei der Bewältigung seiner Existenz, sind Sicherheit und können symbolhaft Krisen überwinden helfen, wie auch die Psychologie schon lange entdeckt hat.
Solche Rituale können für einzelne Menschen oder ganze Gemeinschaften Bedeutsamkeit erlangen, sie verbinden und geben Hoffnung. Nicht umsonst gibt es Forscher die sich damit beschäftigen ob der Verlust an Übergangsritualen auf dem Weg zum Erwachsenwerden einen Teil der Orientierungslosigkeit der modernen Gesellschaft mit verursachen könnte.
Rituale reduzieren Komplexes und erleichtern Veränderungen, indem sie symbolhaft eine Anpassung an Neues darstellen können, fördern somit die Offenheit und das Bewußtsein für Neues. Dazu braucht es keinen religiösen, feministischen oder sonstwie gearteten Hintergrund, sondern lediglich ein Verständnis dafür wie der menschliche Geist funktioniert.

Damit ist der Zugang zum Brauchtum und das Prüfen welche Werte der Vergangenheit für heute noch praktikabel und wertvoll sind ganz einfach, indem man über die Rituale und Feste einen Zugang zum Geist der Zeiten und Menschen finden kann.

Habt Ihr eigene Erfahrungen, eigene Gedanken? Könnt Ihr meine nachvollziehen? Welche Fragen sind offen, was gibt es noch zu sagen?

Lady Birgit
Signatur von »Lady.Birgit«
~Vor den Problemen wegzulaufen, zählt nicht als Bewegungsübung ~


Wann, wenn nicht jetzt?
Wer, wenn nicht ich?


>>meine Amazon-Wunschliste<<

Mein Blog: Birgits Kaffeetasse

Threema ID: 8E7F4UTS



2

Samstag, 1. Februar 2014, 15:19

Welche Fragen sind offen, was gibt es noch zu sagen?


Eine Frage die sich mir beim Durchlesen stellt ist wie findet irgendjemand alleine den "alten" Zugang zur Jahreskreisfesten? ..also angenommen ich selber fühle in mir dass mir Ostern usw. nicht passen und denoch spühre dass da etwas ist was ich zum Beispiel in der Osterzeit feiern will ausser Hühnereier anzumalen und Schokolade zu verstecken. Was ich damit sagen will, nicht jeder hat einen Zugang zu Beispiel dem Avalonorden oder findet gleich Online das passende Äquivalent zum jeweiligen Festtermin.

3

Sonntag, 2. Februar 2014, 16:24

Wie findet ein interessierter Mensch Zugang zu den Ursprüngen dieser alten Rituale?
Es ist nicht immer ganz einfach, da viele dieser Feste durch Überlagerungen anderer Kulturen viel von ihrem ursprünglichen Sinn verloren haben.
Dennoch läßt sich auch für einen Neuling in Punkto Geschichte einiges herausfinden.
So haben wir z.B. die Sonnenfeste, sie sind fester Bestandteil eines Jahre und kehren immer wieder.

Das sind die Wintersonnenwende, aus der Weihnachten wurde,
oder die Frühjahrs Tag- und Nachtgleiche, aus ihr wurde Ostern

Auf diese weise läßt sich Schritt für Schritt nach dem Ursprung dieser sehr alten Feste forschen.

4

Montag, 3. Februar 2014, 08:16

Ich selbst habe auch schon - bevor es für mich den Avalonorden gab - Feste anders gefeiert.
Ganz nach Gefühl habe ich "Weihnachten" schon zu Mitwinter gefeiert, es erschien mir passender. Ebenso Safui, das für mich eines der wichtigsten Feste war, das ich nutzte, mit meinen Ahnen Kontakt aufzunehmen und so Schritt um Schritt mir selbst näher kam.

Ab und zu traf ich auf Menschen, bei denen sich in Gesprächen bald herausstellte, dass sie es auch so machten - und schwupps, hatte ich schon beim einen oder anderen Fest Gäste oder eine Feier an einem anderen Ort mit mehreren.

Es ist nicht notwendig, von "Außen" bestätigt zu bekommen, dass ein Fest ein Fest ist. Auf sich selbst hören, auf das, was im Innen als Resonanz zu finden ist, reicht völlig aus. Es geht darum, es selbst zu tun.
Ja, ich habe lange Zeit meine Feste alleine gefeiert - ..und?
Signatur von »Lady Uschi« Wenn du dein eigenes Leuchten sehen kannst, bist du auch in der Lage, das wahre Wesen der Dunkelheit zu erkennen.



Meine persönliche Amazon-Wunschliste: www.amazon.de/hz/wishlist/ls/39HGNC08BNVU8/?ref_=lol_ov_le

5

Dienstag, 4. Februar 2014, 00:26

Wie ich nun an unserem Imbolc-Fest letztes Wochenende bemerkt habe, haben diese alten Feste eine ganz besondere Energie. Vergleiche ich diese Erfahrung zum Beispiel mit dem Weihnachtsfest, wie es in meiner Familie gefeiert wird, komme ich zu dem Schluss, dass die Jahreskreisfeste genau "richtig" sind. Der Ablauf des Rituals, sein Inhalt und sein Zeitpunkt fühlen sich so an, als könnte es gar nicht anders sein, als ergäbe sich alles von selbst so und sei nicht von uns entschieden.

Das Weihnachtsfest wird in meiner Familie jedoch öfters als ein "das macht man eben so" empfunden. Alle Jahre sitzen wir hier, wissen eigentlich nicht warum, aber wir machen das schon immer so...