Eine Gesamtübersicht gibt es nicht, ich sammle gerade Schnipsel:
Rudolf Luers, Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbandes Holzhandel, Luers: „Holz begleitet uns ein Leben lang. Das Kinderbettchen, der erste Bleistift, das erste Heft, ein Schreibtisch, Bücher, ein Schrank, der eigene Parkettfußboden, die neuen Fenster, ein Klavier, das Fertighaus und schließlich der Sarg.“ Nach seinen Angaben verbrauchte jeder Bundesbürger im Jahr 2008 rund 1,2 Kubikmeter Holz. Diese beachtliche Menge teilt sich in vier wesentliche Sortimentsbereiche. Den ersten Rang bestückt der Papier- und Pappebereich. Trotz Internet ist dieser Bereich in den vergangenen Jahren deutlich gewachsen. Am Verbrauch von rund 250 Kilogramm pro Person und Jahr kann man die Lese- und Verpackungsfreude der Deutschen ablesen.
Den zweitwichtigsten Anteil am Holzverbrauch nimmt mit rund 30 Prozent das Nadelschnittholz ein. Seine Einsatzgebiete sind vor allem die Bereiche Bauindustrie sowie Holzrahmenbau und Garten. Und es werden auch Möbel aus diesem Holz hergestellt. Vor allem die heimische Fichte und Kiefer sind ein nach wie vor beliebter Werkstoff. Mit 223 Kilogramm Nadelschnittholz pro Jahr und Kopf zählt dazu auch der Do it yourself-Bereich, in dem Hobelwarenprodukte sowie Bretter, Kanthölzer, Bohlen, Kisten usw. für verschiedene Einsatzgebiete gekauft und weiterverarbeitet werden. Mit rund 20 Prozent vom gesamten Holzverbrauch stehen die Plattenprodukte an dritter Stelle. Die Verbrauchsmenge beispielsweise von Spanplatten fließt vor allem in Möbel, aber auch in Türen oder Fensterbänke. Pro Kopf und Jahr werden damit rund 125 Kilogramm Spanplatten verbraucht. Ein weiterer wichtiger Plattenwerkstoff ist das Sperrholz, das insbesondere in der Verpackungsindustrie, Fahrzeugindustrie und im Möbelbau Verwendung findet.
An vierter Stelle rangiert mit einem Anteil von rund 3 % am gesamten Holzverbrauch der Verbrauch von Laubschnittholz. Das macht pro Person und Jahr rund 14 Kilogramm aus. Laubschnittholz wird überwiegend im Innen- und Außenbau und im Möbelbau verwendet. Entweder als Vollholz oder als furnierter Holzwerkstoff. Demgegenüber bilden etwa Bleistifte, Holzspielzeug, Musikinstrumente usw. insgesamt nur einen kleinen Teil davon.
Bezogen auf den einzelnen Einwohner liegt der Holzverbrauch in Deutschland damit wieder genauso hoch wie vor rund 100 Jahren. Damals hatte allerdings Brennholz hieran den bedeutendsten Anteil. Durch die aktuelle Klimadiskussion und den damit verbundene Wunsch vieler Verbraucher die CO2 Emission auch persönlich einzuschränken, wurde der Verbrauch von Brennholz in den vergangenen Jahren wieder deutlich gesteigert. Dies vor allem in Form von Holzpellets. Laut Luers wäre ein weiterer Anstieg des Holzverbrauchs in Deutschland zu begrüßen, denn dieser passe gut zur in Deutschland erfundenen nachhaltigen Waldbewirtschaftung, die im Optimalfall soviel Holz pro Jahr schlagen darf, wie auch tatsächlich nachwächst. „Und da ist noch Luft nach oben“, so Luers.