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Stachelturm

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Dienstag, 4. Januar 2011, 15:25

Traditionelles: Deie

Zitat von »"Branwen"«

...oder auch:
Blootz (hohenlohisch), Deie (Region Stuttgart), Dinelle (badisch), Dinnette (Oberschwaben), Scherrkuchen (Ulmer Gegend), Wehe (allemannisch)

...also im Prinzip ein Verwandter des Flammkuchens. :wink:

Etwas aufgegabelte Mundart vorneweg (vielleicht verstehts ja wer *g*):

Großmutters Rezept für Deie:

Ebbes Mehl und ebbes Salz,
Ebbes Trieb und ebbes Schmalz,
Wemmer des ins Töpfle knetet
Und om guats Gedeiha betet
Dann kann nix daneba ganga
Des muß für guete Deia langa
Obe drauf no Rahm und Eier,
net zuviel, sonst wird ´r deier
Zwiebela ka mer au drauf streua
No geits halt an Zwiebla-Deia
Wers net mog, du lieber Himmel-
Manche möget au en Kimmel
Und dia schleckete Deia-Schlucker
Möget oba drauf en Zucker
Und des ganze dann au glei
Mit ema gueta Gläsle Wei.


Und da ja die Schwaben bekanntlich alles können (außer Hochdeutsch), hier die "Übersetzung" :wink::

Traditionell wurde der Blootz/ Deie am Backtag „nebenher“ gebacken – wenn eben noch Blootz (Platz) war im Holzofen. Es ist alles sehr simpel, flexibel und der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt.

Zutaten für 1 Deie/ Blootz:

  • eine Hand voll (ca. 300g) fertigen Brotteig (Mischbrot oder Weizenbrot, Hefeteig oder Sauerteig)

  • ca. 150g Schmand oder saure Sahne (geht auch Quark+Milch oder Sahne)

  • Belag herzhaft (alles klein gewürfelt):
    • Räucherschinken +(Lauch)Zwiebel
    • Räucher-oder Kochschinken+Lauch
    • Zwiebel+Kräuter+Paprika
    • Lachs+Schnittlauch
    • Kartoffeln, Bärlauch...
    • => oder was eben grad da ist
  • Belag süß:
    • Pflaumenmus in „Schlieren“ über den Rahm ziehen
    • (brauner)Zucker+Zimt
    • Apfelstückchen (wenige!)
    • Zwetschgen (wenige wegen zuviel Saft!)
    • ...

Den Brotteig z.B. nach dem zweiten Kneten abzweigen, kann auch etwas liegen bleiben bis zur Weiterverarbeitung, muss aber nicht gehen. Den Teig auf Backpapier dünn (4mm) ausrollen, kreisrund, eckig oder mehrere ovale Stücke. Mit dem Rahm 3-4mm dünn bestreichen, dabei 2cm Rand lassen. Belag nach Belieben darauf verteilen. Generell sollte der Belag nicht so saftig sein und mehr dünn gesät, ähnlich Flammkuchen (ein entfernter Verwandter). Rand evtl. mit etwas Öl bepinseln, wird knuspriger.

Ca. 8-10min (je nach Belag) bei 250°C knusprig backen.


Rezept gemopst von Filinchen aus dem Sauerteigforum. 8-)