Mir kamen dieses "wir senden Licht und Liebe um die Welt zu retten" schon immer vor wie "wasch mich aber mach mich nicht nass"
Ich sitze dabei irgendwo - ganz freundlich und leuchtend - zusammen mit Gleichgesinnten oder alleine und bin dann hinterher höchstens betroffen, dass es nicht wirkt weil die Welt ja so schlecht ist.
Anstatt in Berührung zu gehen.
In den Dreck - um es mal plakativ auszudrücken.
Also von meiner erleuchteten Wohlstandscouch herunter und aktiv eingreifen in das Handeln von Menschen. In einer Suppenküche stehen, demonstrieren gehen, meine Freizeit mit politischer Arbeit verbringen, Asylbewerber aufnehmen, an meiner eigenen Umgangsweise mit anderen Menschen arbeiten, und und.
Ja und damit ändere ich möglicherweise auch die Energie, beeinflusse meine direkte Umgebung, schicke vielleicht zusätzlich Licht und Liebe, aber aus der Berechtigung heraus dass ich diese in meinem Alltag selbst jede Minute umsetze und aktiv wirken lasse.
Dann - dann kann ich etwas ändern und ändere es auch.
Die ganze Welt, die ganze Menschheit ändern wollen? Wie denn? Es sind nun mal alles einzelne Menschen mit eigenen Entscheidungen. Licht und Liebe so zu senden, dass diese sich ändern, weil ich das für erstrebenswert halte, ist das dann nicht sogar eine Gehirnwäsche, Manipulation von meiner Seite, bzw. der Seite meiner Gruppierung?
Zumal Alles was an negativen Dingen auf der Welt so passiert ja Ursachen hat. Das heißt es steht in einer kausalen Kette. Wie viel Energie will ich denn aufwenden wollen um eine ganze kausale Kette aufzulösen? Wie viel Energie braucht es um aus einem 2-jährigen egoistischen Kleinkind einfach so einen reifen Erwachsenen zu machen? Und mit welchem Recht erwarte ich, dass dieser seine eigene Entwicklung überspringt und plötzlich so reif ist, wie ich ihn gerne hätte?
Birgit