Sie sind nicht angemeldet.

Lieber Besucher, herzlich willkommen bei: Ddraig goch y Ynys Avalach - Lerninsel. Falls dies Ihr erster Besuch auf dieser Seite ist, lesen Sie sich bitte die Hilfe durch. Dort wird Ihnen die Bedienung dieser Seite näher erläutert. Darüber hinaus sollten Sie sich registrieren, um alle Funktionen dieser Seite nutzen zu können. Benutzen Sie das Registrierungsformular, um sich zu registrieren oder informieren Sie sich ausführlich über den Registrierungsvorgang. Falls Sie sich bereits zu einem früheren Zeitpunkt registriert haben, können Sie sich hier anmelden.

1

Freitag, 21. September 2012, 20:32

Hangeul

Eine sehr interessante Art zu schreiben ist das koreanische Alphabet, Hangeul (manchmal auch Hangul) genannt.

Diese Schrift ist in mehreren Punkten einzigartig.

Zum einen ist sie komplett erfunden und hat keine eigene Geschichte vor 1443, zum anderen arbeitet sie nichtlinear.

Wie geht das? Die gewöhnlich erzählte Geschichte geht etwa so:
Mitte des 15. Jahrhunderts stellte König Sejong fest, daß die meisten Angehörigen seines Volkes Analphabeten waren. Zu diesem Zeitpunkt wurde in Korea (bzw. damals das Choson-Reich) noch die chinesische Schrift verwendet. Diese ist nicht nur an sich sehr komplex, die Übertragung auf das Koreanische war auch nicht eindeutig geregelt, da die beiden Sprachen eigentlich nichts miteinander zu tun haben.

Sejong schlussfolgerte also, daß sein Volk eine Schrift brauchte, "die selbst ein geistig schwacher Mann in nur zwei Wochen erlernen kann, und ein Gelehrter in einer Stunde".
Er setzte sich mit seinen Beratern zusammen und erfand das Hangeul.

Was macht Hangeul nun so einfach?
Einmal sind die verwendeten Symbole eindeutig und simpel. Vokale sind zum Beispiel einfach ein senkrechter oder waagrechter Strich, die je nachdem ob sie hoch oder tief sind (also Yin- oder Yang-charakter haben) auf der entsprechenden Seite einen Punkt haben. (Heute einen kleinen Strich)

Dann beabsichtigten die Erfinder der Symbole noch, bei Konsonanten eine grafische Erinnerung an die Aussprache einzubauen. So ist zum Beispiel das "g" ein rechter Winkel, der auf die Kehle als Ursprung des Lautes verweisen soll, und das "m" deutet zusammengepresste Lippen an.

Dazu kommt dann noch die Nichtlinearität - dies erscheint uns im ersten Moment fremd und kompliziert, erleichtert die Lesbarkeit allerdings ungemein. Denn dadurch werden die einzelnen Buchstaben zu sinntragenden Silben (linguistisch Phonemen) zusammengefasst. Der Text wird dadurch strukturiert, und erhält eine Ausprachanleitung, der Leser kann sich das Wort sowohl aus den Buchstaben also auch aus dem Phonem erschließen, jede mögliche Silbe ist eindeutig (damals zumindest) und darüber hinaus ersetzt jeder dieser Silbenblöcke auch genau ein chinesisches Schriftzeichen, was man genau an der gleichen Stelle einfügen könnte ohne den Sinn zu ändern.

Absolut klasse, oder?

Dieses Bild aus der Wikipedia veranschaulicht die Schreibweise:



Ich habe allerdings 3 Stunden gebraucht, um diese Schrift zu lernen...^^



P.S.: Wer rausfindet, was ich da geschrieben habe, bekommt von mir persönlich einen Keks. ;)
아 바 론 오 르 덴 ... 좋아요 !

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Sir Markus« (22. September 2012, 19:08)


2

Donnerstag, 4. Oktober 2012, 23:18

oO

gib den Keks!

Ich freu mich über deine Begeisterung ..
ähm
ich kann da jetzt irgendwie nicht so richtig mit - vor allem Dein letzter Absatz ist mir ziemlich rätselhaft.
Hilft es wenn ich den Monitor drehe und nochmal auf die Zeichen gucke?

Du hast 3 Stunden gebraucht die Schrift zu lernen??? 8| :help:
Signatur von »Lady.Birgit«
~Vor den Problemen wegzulaufen, zählt nicht als Bewegungsübung ~


Wann, wenn nicht jetzt?
Wer, wenn nicht ich?


>>meine Amazon-Wunschliste<<

Mein Blog: Birgits Kaffeetasse

Threema ID: 8E7F4UTS



3

Freitag, 12. Oktober 2012, 11:28

*schon mal Kekse sammel*

Kleiner Tipp:

Der Kringel am Anfang einer Silbe ist ein Platzhalter - den kann man getrost ignorieren.

Vergleicht man dann das erste Wort mit den Beispielbuchstaben oben, hat man schon einen Hinweis auf das was da steht (ist nicht koreanisch). Dann noch ein wenig Kreativität dazu... denke ist lösbar. Das erste Wort reicht auch für den Keks. ;)

4

Freitag, 12. Oktober 2012, 23:58

Zitat

ich kann da jetzt irgendwie nicht so richtig mit - vor allem Dein letzter Absatz ist mir ziemlich rätselhaft.


Hm... Ist der Absatz wirklich so unklar...?


Das Grundprinzip des Hangeul besteht darin, nicht komplette Wörter in einer Linie zu schreiben, sondern statt dessen die Silben zu schreiben.
Dies geht darauf zurück, daß in Korea ursprünglich chinesische Zeichen verwendet wurden, die auch Silben darstellen. So konnte man die chinesischen Zeichen in Texten direkt durch die neuen koreanischen ersetzen, ohne daß ich etwas ändert.

Da das ganze jedoch ein Alphabet ist, also wirkliche Buchstaben hat, (anders beispielsweise das japanische Hiragana, wo jede Silbe ein eigenes Zeichen ist), muss man diese anders arrangieren, so daß klar ist, welche Silbe wo steht.

Das wird dann so gehandhabt, daß die Buchstaben nach einem festgelegten Muster nebeneinander und übereinander geschrieben werden. So erhält jede Silbe die Form eines chinesischen Zeichens.

Diese Silbenschreibweise verbessert die Übersicht und Lesbarkeit, und hatte bei Einführung den Vorteil, daß jemand der chinesisch schreiben konnte, sich nicht umstellen musste. Außerdem kann der Leser, da er direkt sieht, welche Buchstaben zur Silbe gehören sofort auf die Bedeutung schließen. Wenn da z.B. " 아리수 " steht, (Leitungswasser) und ich nicht weiß, was "아리" bedeutet, kann ich aber schon mal überlegen, daß 수 mit ziemlicher Sicherheit Wasser bedeutet.

Wenn ich dann Leitungswasser in Flaschen verkaufen möchte, kann ich das 수 gegen das entsprechende chinesische Zeichen für Wasser ersetzen. Das sieht dann einfach edler aus, obwohl es am Text nichts ändert. Dann steht da: 아리水

So wie auf diesen Flaschen: http://www.koreabrand.net/en/know/know_v…CD=0012&SEQ=172

Diesen Vorteil haben wir natürlich nicht, wenn wir Sprachen ohne einen Bezug zum Chinesischen mit Hangeul schreiben, aber ich finde, die Schreibweise ist trotzdem sehr übersichtlich und gut zu lesen. - So auch im Rätsel oben. Einfach noch mal die beiden großen Beispiel-Silben mit dem Wort vergleichen. Es ist ein Wort, welches wir alle kennen und lieben. Das zweite Wort ist koreanisch und bedeutet genau das: "Ich mag/liebe..."

Ja, was mag ich denn?

5

Samstag, 13. Oktober 2012, 12:27

아 바 론 오 르 덴 ... 좋아요 !

???
Ousgopchholz ???

Hähhh?
Signatur von »earth1« "Life doesn't happen to you, it happens for you."

6

Dienstag, 16. Oktober 2012, 22:16

Hm... Holz mag ich auch, aber leider ist das noch nicht ganz die Lösung.

Schauen wir doch mal was wir da für Silben haben.
6 Silben sind es.
Betrachten wir den Beispieltext aus dem erst Post, dann wissen wir, dass:

In Silbe 1 kommt ein a vor.
In Silbe 2 ebenfalls.
In Silbe 3 kommt ein r oder ein l sowie ein n vor.

Jetzt ein wenig einfacher...?

7

Mittwoch, 17. Oktober 2012, 15:14

Also rein intuitiv ist es was mit "Avalonorden"
Beim Übersetzen wird bei mir aber Apalonoluten draus *g
Signatur von »Lady.Birgit«
~Vor den Problemen wegzulaufen, zählt nicht als Bewegungsübung ~


Wann, wenn nicht jetzt?
Wer, wenn nicht ich?


>>meine Amazon-Wunschliste<<

Mein Blog: Birgits Kaffeetasse

Threema ID: 8E7F4UTS



8

Sonntag, 4. November 2012, 22:50

Du kriegst das nächste mal Kekse von mir!

:thumbsup:

Absolut recht hast Du auch mit dem "Apalonoluten". Dies lässt sich jedoch leicht erklären, und bringt das System nicht im Mindesten ins Wanken. *g*

Das b statt dem v hat eine phonetische Ursache. Im Koreanischen selbst gibt es zwar einen Laut, der einem deutschen v oder w entspricht, aber dieser wird als Diphtong aus u und a geschrieben. Ganz ähnlich wie man ja im Englischen das berühmte "Dabbleju" hat, welches ursprünglich wirklich zwei u waren.
Beim Schreiben von Fremdwörten verwendet man im Hangeul allerdings immer die einfachste Lösung (zumindest ist das wohl einfach aus koreanischer Sicht...), und nimmt deswegen das b.

Ein b? Klar. Man betrachte dazu die Stellung von Zungenspitze und Lippen beim Aussprechen des "v" im Wort und beim Aussprechen des "b"... Die einfachste Lösung. ;)


Das mit dem lu ist leider ein wenig komplexer.

Zuerst einmal ist dieses u kein deutsches u. Das deutsche u sieht so aus: 우
으 dagegen wird zwar bei uns oft fälschlich als u interpretiert, aber das ist es nicht. Es ist ein Schwa, sozusagen ein fast stummes e. Es dient hier nur dazu, daß das r ausgesprochen wird. Wie in vielen asiatischen Sprachen machen r und l keinen Bedeutungsunterschied - deswegen gibt es auch nur einen Buchstaben dafür, und die Ausspracheregel ist simpel: Steht das Zeichen am Silbenanfang, wird es als r gelesen, steht es am Silbenende, ist es ein l.

Deswegen also die zusätzliche Silbe 르.

Ohne sie würde es nämliche wirklich "Avalonolden" heißen.

Hat also alles System^^

9

Sonntag, 4. November 2012, 22:58

Zum 으:

Eine Möglichkeit diesen Laut zu erklären, ist über das Yin-Yang Prinzip.

Wie ich oben schon erwähnt habe, werden die Vokale mit einer Markierung gekennzeichnet, je nachdem ob sie Yin- oder Yang-Charakter haben.
beim o geht der Strich nach oben: 오 beim u dagegen nach unten: 우

Beim 으 gibt es weder Yin noch Yang. Es ist also ein neutraler Vokal.

Beispiel:
Hangul bzw. Hangeul klingt für uns eher wie "Han-gl"


*kekse such*

10

Montag, 5. November 2012, 21:06

KEKSÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄ!!!

:essen:

Also ich mag Mandelkekse
und überhaupt Mürbkekse :ahahaha:

Wie schön dass Du am kommenden WE ja ohnehin hier bist.
Wann kommst Du?

Birgit
Signatur von »Lady.Birgit«
~Vor den Problemen wegzulaufen, zählt nicht als Bewegungsübung ~


Wann, wenn nicht jetzt?
Wer, wenn nicht ich?


>>meine Amazon-Wunschliste<<

Mein Blog: Birgits Kaffeetasse

Threema ID: 8E7F4UTS



11

Dienstag, 6. November 2012, 22:52

Na am Wochenende: Klick