Eine Legende erzählt, daß Gott, als er die Schöpfung vollendet hatte, zuletzt den Schnee schuf, ihm aber keine Farbe gab. So wanderte der Schnee von einer Blume zur andern und bat sie, ihm doch etwas von der Farbe abzugeben. Aber keine erfüllte seinen Wunsch. Bis schließlich das Schneeglöckchen mitleidig sagte: "Wenn dir mein Mäntelchen gefällt, kannst du es gern haben".
Seitdem ist der Schnee weiß - und das Schneeglöckchen die einzige Blume, die er in seiner Nähe duldet und der er nichts zuleide tut.

Auch als „das Hübche Februar-Mädchen“, „Milchblume“ oder „Lichtmess-Glocke“ bekannt, ist dies Pflänzchen in der Lage durch eigene Biowärme mit bis zu 8-10 Grad Schnee rund um Blatt und Stängel zu schmelzen. Als ein 1. Frühlingskünder dient es zB dem Tagpfauenauge als Nahrungsquelle.

In der Volksmedizin ist es hierzulande eher unbekannt; doch zB im Kaukasus wird es bei Kinderlähmung wie auch gegen Alterserscheinungen verwendet.
Denn sein Alkaloid Galantamin lindert – wie mittlerweile erforscht wurde – Alzheimerbeschwerden; hilft bei neuralgische Schmerzen und aktiviert den Menstruationszyklus.

Daneben gibt es diverse Brauchtümer um dies Glöckchen.
So wurde es als Sinnbild der Reinheit zu Lichtmess (Imbolc) auf den Altar gestreut.
Die Slowaken gruben die Zwiebeln der Schneeglöckchen aus und gaben sie den Kühen, damit ihnen die Zauberinnen nicht die Milch wegnehme.
Mit dem 1. selbst gesichteten Glöckchen die Augen ausgewicht, soll dies Krankheiten vertreiben.
Oder als Amulett getragen, dabei Helfen Gegenliebe bei der/dem Angebtete/n zu wecken.

Auch finden sich einige Lieder über das Glöckchen, wie z.B. in diesem alten Volkslied:

Schneeglöckchen kling,
Frühling uns bring,
bring uns den Sonnenschein,
wacht auf ihr Blümelein,
Schneeglöckchen kling,
Frühling uns bring.

Vöglein trara,
sind wieder da,
bau'n sich ein Nestelein,
für ihre Kinderlein.
Vöglein trara, sind wieder da.