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Montag, 26. September 2011, 15:49

Pflanze des Monats - Mystische Minze

Es gibt verschiedene Ansätze um die lateinische Namenswurzel „Mentha“.

Hippokrates und Theophrast verweisen auf das grischiche "minthe" bzw. "mintha".
Ovid (Publius Ovidius Naso; römischer Dichter um Christi geburt) hingegen erzählt die griechische Sage der Nymphe Minthe, die eben in diese Pflanze verwandelt worden ist.

Altindische Auslegungen führen zu der Namenswurzel „Mante“, was verheissungsvoll "reiben" bedeutet.

Ebenso möglich ist die griechische Namenswurzel "minytho"; in Bezug zu den von
Hippokrates und Aristoteles zugeschriebenen aphrodisierenden und sterilisierenden Wirkungen.

Weitere Wirren finden sich, wen man sich die Geschichte der Minze anschaut.
Einerseits stößt man drauf, das die heutzutage vielfach verwendete Pfefferminze sich spontan im 17. jahrhundert aus der kultivierten Krauseminze entwickelt haben soll.
Andererseits kann aus den Funden im Grab des Ramses V. geschlossen werden, dass die Minze bereits um 1200-600 v.Chr. zum Schutz für die Reise ins Jenseits verwendet wurde.

Aus dem alten Griechenland sind folgende Fakten überliefert:

So berichtet Ovid, von der Pferfferminze als Symbol der Gastfreundschaft:
„Zwei Fremde wanderten durch ein Dorf. Die Dorfbewohner beachteten sie nicht und boten ihnen auch kein Essen oder Trinken an. Bis endlich ein altes Ehepaar, Philemon und Baucis, ihnen etwas zu Essen anboten. Bevor sie sich setzten, rieben sie den Tisch, ihn zu säubern und vom alten Essensgeruch zu befreien, mit Minzblättern ab. Es stellte sich heraus, dass die beiden Fremden, die Götter Zeus und Hermes waren. Als Dank für die Gastfreundschaft verwandelten sie die Hütte des Ehepaars in einen Tempel.“

Dieses Symbol findet ihren Widerschein in diversen Praktiken.
Minze wurde von Griechen und Römern als Streumittel verwendet, um die Esslust zu steigern; und um die Fleischeslust anzuregen wurden die Tische mit Minzwasser eingerieben. Die Minze fand natürlich auch Verwendung als Würzmittel; sei es bei Soßen oder im Wein.
Plinius (römische Schriftsteller 24 - 79 n. Chr.) berichtet davon, dass ein Kranz aus Minze dem „Kater“ der Trinkgelage vorbeugen soll.
Wegen ihres anregenden und zugleich lösenden Duftes bekränzten sich griechische Heiratskandidaten mit dem Symbol der Leidenschaftlichen Liebe.
Und während das Pflanzen der Minze in den Garten Reichtum bringen sollte, galt das Ausreisen der Pflanze als Frevel.

Noch heute weis der Volksglaube, dass wer an Johanni (24. Juni) eine blühende Minze findet, ewiges Glück empfängt.

Außerdem gilt die Minze als Schutz vor Behexung (durch böse Geister oder Zauber) und Krankheit, findet zuweilen auch bei Geldzaubern Verwendung.

Die Pfefferminze wird in China und Japan seit der Antike angebaut.
Mit ihrem frischen, scharf-kühlen Duft klärt sie die Luft und energetisiert sie. Als Räucherstoff reinigt und schärft die Pflanze somit den Geist, beruhigt die Nerven, stimmt munter, wärmt das Herz, nimmt Ängste und bringt Ausgleich.

Aus der Seefahrt ist das Wissen überliefert, dass die Minze der Seekrankheit entgegenwirkt und das Trinkwasser an Bord frisch hält.

Über die Heilkraft der Minze schrieb Dioskurides im 1. Jahrhundert n.Ch:
Mentha piperita (Labiatae) - Pfefferminze
Der Hedysomos - Einige nennen ihn auch Mintha oder Kalamintha - ist eine bekannte Pflanze mit erwärmender, adstringirender und austrocknender Kraft, daher stellt der Saft mit Essig getrunken den Blutauswurf. Er tödtet ferner die runden Würmer, reizt zum Liebesgenuss, bringt das Schlucken, den Brechreiz und die Cholera zur Ruhe, wenn zwei bis drei Reiser davon mit saurem Granatensaft genommen werden. Mit Graupen umgeschlagen zertheilt er Abscesse; auf die Stirn gelegt lindert er Kopfschmerzen, besänftigt geschwollene und (von Milch) strotzende Brüste. Mit Salz gibt er ein Kataplasma gegen Hundsbiss; der Saft mit Honigmeth stillt Ohrenschmerzen, den Weibern aber vor dem Beischlaf im Zäpfchen eingelegt behindert er die Empfängniss. Fein gerieben glättet er eine rauhe Zunge. Ferner bewahrt er die Milch vor dem Gerinnen, wenn die Blätter desselben in der Milch umgeschwenkt werden. Ueberhaupt ist er dem Magen zuträglich und eine gute Würze.

Und Plinius der Ältere beschrieb zur gleichen Zeit:
Der Genuss der frischen Minze erfrischt das Gemüt und ihr Genuss macht Appetit…. Geschwüre auf den Köpfen der Kinder heilt sie vortrefflich, trocknet feuchte Luftröhren und zieht trockene zusammen. Bösartigen Schleim reinigt sie…. Bei geschwollenen Zapfen gurgelt man sich damit….Sie leistet auch gute Dienste bei geschwollenen Mandeln…. Der Saft der frischen Minze, in die Nase eingezogen, heilt die Fehler dieses Organs, das Kraut selbst, zerrieben und mit Essig eingenommen, die Gallensucht… Bei Kopfweh legt man es auf die Schläfe… Von einem Pulver soviel in Wasser eingenommen, wie man mit 3 Fingern fassen kann, vertreibt die Magenschmerzen.

Minze wird auch bei Gedächtnisschwäche empfohlen oder um die Lebensgeister zu wecken; damit empfiehlt sich auch ihr Einsatz als „Riechsalz“.
Menthol, Gerbstoffe und Flavonoide bilden den Hauptbestandteil der Minz-Blätter.
Das enthaltene Öl wirkt positiv auf die Vasomotoren (Gefässnerven), das Atemzentrum und auf den Herzmuskel. Es wirkt zudem krampflösend (spasmolytisch) und blähungstreibend. Dies besonders im Magen- und Darmbereich.
Menthol wirkt zudem antibakteriell, sekretolytisch (schleimlösend) und kühlend. Es entspannt Kopf-Schmerzen; und Umschläge wirken sich Kühlend aus.

Auf das Zentralenervnesystem wirkt Menthol wie eine Art lokale Anästhesie. Wer sich das Öl bei Gelenkschmerzen oder Muskelverspannungen einreibt, kann somit Linderung erfahren.


Pfefferminzsaft:
1 Liter Wasser
2 TL Essig
1 kg Kandiszucker
2 Handvoll Pfefferminze, frische Blätter

Das Wasser abkochen und erkalten lassen und den Essig dazugeben. In einem Einmachglas schichtet man man nun den Kandis und frische, gewaschene Pfefferminzblätter lagenweise übereinander und übergießt dies mit dem Essigwasser.

Das Glas verschließen und 3-4 Wochen in die Sonne stellen. Den Sirup durch ein Sieb auf Flaschen ziehen und zukorken.


Bild von H. Zell / Wikipedia
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Signatur von »Lady Maya« Glaube an das, was Du tust - und tue das, an was Du glaubst!


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