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Zitat von »"Lady Birgit"«
Malaria
Bei Malaria handelt es sich um eine von Einzellern (Plasmodien) ausgelöste Infektionskrankheit mit typischen Fieberanfällen, Milztumor, Blutarmut und regelmäßig wiederkehrenden Krankheitsschüben (Rezidiven).
Es gibt verschiedene Verlaufsformen mit Fieber im 3-Tage, 4-Tage oder sehr unregelmäßig langen Fieberschüben.
Die Zeit von der Ansteckung bis zum Ausbruch der Krankheit (Inkubationszeit) dauert von 5-20 Tagen, in Einzelfällen bis neun Monate.
Übertragen werdendie Einzeller durch den Stich der weiblichen Anophelesmücke.
Der Nachweis der Infektion erfolgt durch eine Blutuntersuchung.
Vorkommen:
Die Hälfte der Weltbevolkerung lebt in malariagefährdeten Gebieten, die vom 40. nördlichen bis zum 30. südlichen Breitengrad reichen. Das Vorkommen der Anopheles-Mücke ist auf niedrige Meereshöhen begrenzt, das heißt unter 2500 m am Äquator und unter 1500 m in den restlichen Gebieten der Erde. Durch die zunehmende Klimaerwärmung deutet sich mit der polwärtsgerichteten Ausbreitung der Überträgermücken eine weitere geographische Ausbreitung der Malaria an.
Bis zum Jahr 1955 erkrankten 250 Millionen Menschen an Malaria, es gab ca. 2,5 Millionen Todesfälle (etwa die Hälfte von ihnen sind Kinder unter fünf Jahren). Etwa 90% der Erkrankten leben auf dem Afrikanischen Kontinent.
Damit ist die Malaria nach der Tuberkulose die zweithäufigste Erkrankung in der Welt.
Das Bestreben der WHO, die verursachende Anophelesmücke auszurotten, schlug fehl, da diese gegen das verspritzte DDT Resistenzen entwickelten.
In Deutschland wurden dem Robert Koch Institut im Jahr 2004 707 Malariafälle, im Jahr 2005 628 Fälle gemeldet. Hier beträgt die Malariasterblichkeit etwa zwei Prozent.
Der Krankheitsverlauf:
Beim Stich durch die Anophelesmücke gelangt der Erreger als sogenannter Sichelkeim über den Speichel der Mücke in die Blutbahn und von hier aus in die Leber, wo sie eine weitere Entwicklungsstufe durchlaufen, bis die befallenen Leberzellen absterben. Die nun wieder in die Blutbahn gelangenden Erreger befallen dort die roten Blutkörperchen(Erythrozyten) und verändern sich erneut. Dieser Veränderungszyklus verläuft bei den verschiedenen Unterarten des Malariaerregers unterschiedlich lang. Er verursacht den Zerfall der Roten Blutkörperchen und Freigabe der Plasmoiden ins Blut. Dies verursacht die Fieberschübe. Die freien Plasmoiden dringen nun in neue Erythrozyten ein und der Prozess wiederholt sich.
Auf Grund des unterschiedlichen Verlaufs der Erkrankung kann zwischen der Malaria tropica, der Malaria tertiana und der Malaria quartana unterschieden werden. Die Malaria tropica ist dabei die schwerste Verlaufsform der Malaria.
Bei der Infektion kommt es nach einigen Tagen zu Mattigkeit, Kopf- und Gliederschmerzen und dem sogenannten Anfangsfieber ohne Schüttelfrost, das meist nur 38,5 °C erreicht und ungefähr eine Woche anhält.
Danach setzt das typische Rhytmusfieber ein, mit strakem Schüttelfrost, ein über mehrere Stunden andauernder Fieberanfall, folgendem Schweißausbruch mit Absinken der Temperatur.
Durch den Zerfall der Eythrozyten kommt es zu Blutarmut.
Der weitere Verlauf ist abhängig von der Art des Malariaerregers. Malaria tertiana verläuft anfangs zunehmend heftiger, schwächt dann ab und ist spätestens nach drei Jahren ausgeheilt. Unter Malaria quartana können noch nach Jahren oder Jahrzehnten Rückfälle auftreten. Malaria tropicana, mit unregelmäßig verlaufenden Fieberanfällen kann durchaus von alleine ausheilen, aber auch sehr schnell tödlich wirken.
Weitere Nebensymptome, die möglich sind:
Entzündung der Herzmuskulatur, Bewußtseinstrübung, Koma, Erbrechen, Durchfälle, Gelbsucht, Nierenversagen
Die Behandlung
Die Behandlung erfolgt mit speziellen Medikamenten, die den Erreger abtöten.
Vorsorge
Gegen Malaria gibt es keine Impfung. Wesentliche Schutzmaßnahmen sind daher:
* Vermeidung von Mückenstichen (Expositionsprophylaxe)
* Einnahme von Malariamedikamenten (Chemoprophylaxe)
(Finanz-) Politik und Malaria
(Auszug aus der Wikipedia-Seite zu Malaria)
Die Malaria wird auch als armutsbedingte Krankheit bezeichnet. Hinter dieser Bezeichnung steht das Kalkül, dass von der Krankheit hauptsächlich arme Menschen betroffen sind, die über wenig Kaufkraft verfügen und folglich keinen attraktiven Markt bilden. Für Pharmaunternehmen ist es daher ökonomisch sinnvoller, Mittel gegen medizinisch weniger „dringende“ Krankheiten zu erforschen, deren Betroffene kaufkräftiger sind.
Norbert Blüm schreibt dazu in der Süddeutschen Zeitung vom 7. Oktober 2003:
„Die Pharmaindustrie gibt weltweit doppelt so viel Forschungsmittel im Kampf gegen Haarausfall und Erektionsschwächen aus wie gegen Malaria, Gelbfieber und Bilharziose. Das ist marktwirtschaftlich konsequent, denn die Kunden mit Erektionsschwächen und Haarausfall haben in der Regel mehr Kaufkraft als die Malaria- und Gelbfieberkranken.“ [5]
Die Europäische Union will als Reaktion auf diesen Mechanismus die Entwicklung von Mitteln gegen armutsbedingte Krankheiten mit 600 Millionen Euro fördern
Andererseits ist es fraglich, ob gerade für Regionen, in denen die Malaria wie die Armut verbreitet sind, die Bekämpfung der Malaria durch Entwicklung eines Impfstoffes im Vordergrund stehen sollte. Der Parasitologe Paul Prociv weist darauf hin, dass Erwachsene in Malariagebieten durch ständige Reinfektion praktisch immun gegen die Krankheit sind. Vorrang hätte die Hebung der allgemeinen Gesundheitsfürsorge und Lebensumstände. Von einem Malariaimpfstoff würden hauptsächlich westliche Besucher der Tropen profitieren, die die Nebenwirkungen der herkömmlichen Malariavorsorge scheuen.
Aufgrund der mangelnden finanziellen Unterstützung gab der reichste Mann der Welt, Bill Gates, Ende Oktober 2005 bekannt, dass er zur Förderung der Malariaforschung eine Summe von 258,3 Millionen Dollar zur Verfügung stellen werde. Seiner Meinung nach stelle „es für die Welt eine Schande dar, dass sich in den letzten 20 Jahren jene durch Malaria hervorgerufenen Todesfälle verdoppelten, zumal gegen jene Krankheit sehr stark vorgegangen werden könnte.
Zitat von »"Sir Thomas Marc"«
Zitat von »"AOL"«
Erste Malaria-Mücken in Deutschland gesichtet
"Auch Tropeninfektionen wie Malaria könnten hier heimisch werden", sagte Professor Thomas Löscher, Direktor des Tropeninstituts der Universität München. Malaria wird durch Bakterien verursacht, die von Anopheles-Mücken übertragen werden. Diese Malaria-Mücken wurden bereits in Bayern und Nordrhein-Westfalen gefunden.